Geschäftskonto in USD - ein RatgeberDa Deutschland ein Exportland ist, unterhalten zahlreiche Unternehmen Beziehungen zu ausländischen Geschäftspartnern. Vor allem für Unternehmen die ihre Waren in die USA oder in Länder mit einer Währung in Dollar liefern, lohnt sich die Eröffnung eines Dollar Kontos als Geschäftskonto. Viele deutsche Kreditinstitute bieten daher ihren Firmenkunden ein US Dollar Devisenkonto an. Neben der gängigsten Währung US-Dollar haben einige Banken und Sparkassen auch Dollar Konten in AUD Dollar, Honkong Dollar, Singapur Dollar, kanadischen Dollar oder neuseeländischen Dollar im Angebot. Neben der Abwicklung des internationalen Zahlungsverkehrs kann ein Devisenkonto in Dollar als Geschäftskonto je nach Anbieter auch zur Geldanlage in Devisen, für Wertpapiergeschäfte in Fremdwährung oder für Devisentermingeschäfte genutzt werden. Hier gibt es Informationen zur Dollarkurs Entwicklung.

Vorteile und Nachteile von Firmenkonten in Dollar

Wenn ein deutsches Unternehmen Waren in ein Land liefert, in dem die Landeswährung Dollar lautet, muss neben der herkömmlichen Preiskalkulation auch das Währungsrisiko eingerechnet werden. Vor allem bei Großaufträgen liegen zwischen der Auftragserteilung und der Bezahlung der Ware häufig große Zeitabstände. Daher schließen große Unternehmen Währungstermingeschäfte ab, um sich einen bestimmten Ertrag aus dem Auftrag zu sichern. Diese Termingeschäfte sind aber mit Kosten verbunden und die Firma muss eine eigene Abteilung unterhalten, die sich mit diesen speziellen Finanzgeschäften auskennt. Um die Probleme zu umgehen, empfiehlt sich die Eröffnung eines (USD) Dollar Fremdwährungskontos als Geschäftskonto in Form eines Girokontos oder Tagesgeldkontos, also mit täglicher Verfügbarkeit.

Kostenvorteile und Unabhängigkeit von Währungsschwankungen

Die Vorteile eines Dollar Devisenkontos als Geschäftskonto bestehen vor allem aus folgenden Punkten:

  • Günstige und schnelle Abwicklung des internationalen Zahlungsverkehrs
  • Unabhängigkeit von den Dollar-Tageskursen
  • Komplettes Dollarmanagement über ein Konto
  • Möglichkeit, Schecks in Dollar auszustellen
  • Möglichkeit, Dollarschecks zur Gutschrift einzureichen
  • Geringere Wechselkursrisiken
  • Geldanlagen und Kreditaufnahmen in Dollar möglich
  • Bessere Reputation bei den ausländischen Geschäftspartnern
  • Weltweite Überweisungen in Dollar ohne Zahlung von Konvertierungsentgelt
  • Verzinsung des Kontoguthabens möglich
  • Verrechnung der Auslandstransaktionen als Buchgeld
  • Durch Überweisungen und Gutschriften in Dollar bestimmt der Kontoinhaber den Zeitpunkt der Konvertierung in Euro selbst
  • Häufig quartalsweise Abrechnung der Zinsen, bei Verzinsung des Guthabens erzielt das Unternehmen einen Zinseszinseffekt

Aktuelle Devisenkurse liefert der Euro Dollar Umrechner, der die täglich gestellten EZB Referenzkurse berücksichtigt. Die Notenbank beeinflusst die Dollarkurse besonders mit ihrem EZB Zinsentscheid.

Hohe Gebühren und Kursverluste

Ein geschäftlich genutztes Dollar Währungskonto kann aber auch mit einigen Nachteilen für ein Unternehmen verbunden sein:

  • Häufig ist die Eröffnung nur in Verbindung mit einem Girokonto oder Kontokorrentkonto möglich, über das die Gebühren für das Fremdwährungskonto verbucht werden
  • Einige Kreditinstitute verlangen Kontoführungsgebühren und Postengebühren für ein Dollar Konto
  • Einzahlungen und Auszahlungen von Bargeld sind in der Regel nicht möglich
  • Verzinsung des Guthabens erfolgt bei einigen Banken erst ab einem Mindestguthaben
  • Bei Transaktionen sind Kursverluste durch Veränderungen der Wechselkurse möglich
  • Teilweise hohe Konvertierungskosten bei der Umrechnung von Euro-Gutschriften in Dollar und umgekehrt
  • Bei Kontoauflösung Umrechnung des Kontoguthabens in Euro zum dann gültigen Tageskurs. Durch Kursschwankungen sind Verluste im Vergleich zum Einzahlungsdatum möglich.
  • Zinserträge aus einem Dollarkonto zählen als Geschäftseinnahmen und können die Steuerlast des Unternehmens erhöhen

Dollar Firmenkonto Anbieter

Es bieten deutlich mehr Banken Dollar Konten für Unternehmen an als für Privatpersonen. Diese Anbieter werben online für ihre Konten:

IKB (Deutsche Industriebank): US Dollar Tagesgeld und Festgeld. Mindesteinlage 1 Mio. Dollar

Commerzbank: verschiedene Fremdwährungskonten auf Anfrage

Consorsbank: kein Angebot

Postbank: Die Postbank hat eine lange Tradition mit Devisenkonten für Firmen. Im Angebot sind die folgenden Dollar Währungen: AUD, CAD, USD,NZD und SGD 

SSKM: Auch die Stadtsparkasse München (SSKM) bietet ein Devisen-Businesskonto an. Laut Preis-Leistungsverzeichnis erfolgt die Devisen Abrechnung wie folgt: “Umrechnungen von Euro in Fremdwährungen erfolgen, sofern vorhanden, zu dem Devisenverkaufskurs des Buchungstages, der auf der Basis des von der Bayerischen Landesbank festgesetzten Referenzkurses ermittelt wird. Umrechnungen von Fremdwährungen in Euro erfolgen zum entsprechenden Devisenankaufskurs. ”

 Diese Kosten berechnen Banken für Geschäftskonten in Dollar

Viele deutsche Privatbanken, Volksbanken und Sparkassen haben ein Dollar Konto im Angebot. Bei einem Vergleich fällt auf, dass die Gebühren für das Devisenkonto sehr unterschiedlich ausfallen. Folgende Kosten und Gebühren können bei einem Dollar Fremdwährungskonto anfallen:

  • Konvertierungsentgelt
  • Kontoführungsgebühren oder monatlicher Grundpreis
  • Postengebühren für jeden Buchungsposten
  • Portokosten für den Versand von Kontoauszügen
  • Gebühren für den Einzug von Dollarschecks

Während einige Kreditinstitute keine Kontoführungsgebühren für ein Dollar Währungskonto berechnen, verlangen andere Banken eine monatliche oder vierteljährliche Gebühr. Bei einigen Anbietern kann das Dollar Konto alleine eröffnet werden, während andere Institute ein Girokonto oder Kontokorrentkonto als Verrechnungskonto verlangen. Auch für das Verrechnungskonto können Kontoführungsgebühren anfallen. Einige Kreditinstitute deklarieren die Kontoführungsgebühr als monatlichen Grundpreis für das Dollar Devisenkonto. Die einzelnen Buchungen auf dem Dollar Konto sind bei den meisten Banken kostenpflichtig. Durch eine elektronische Auftragserteilung können die Unternehmen diese Kosten in der Regel reduzieren. Die elektronische Erteilung von Auslandsüberweisungen kann über das Online-Banking der kontoführenden Bank oder über eine Banking-Software erfolgen. Der Versand von Kontoauszügen in Papierform ist kostenpflichtig, während Online-Kontoauszüge, die den Kunden in einem elektronischen Postkorb zur Verfügung gestellt werden, meist gebührenfrei angeboten werden.

Scheck Anweisungen und weitere Transaktionen in Dollar abgewickeln

Unternehmen mit Kunden im Ausland können von ihren Abnehmern Scheckzahlungen in Dollar akzeptieren und die Schecks anschließend auf dem Dollar Fremdwährungskonto zur Gutschrift einreichen. Vor allem in den USA sind Scheckzahlungen sehr viel verbreiteter als in Deutschland oder auch in Europa. Daher bestehen einige amerikanische Unternehmen auf einer Zahlung per Scheck und verzichten unter Umständen auf den Geschäftsabschluss, wenn von ihnen eine Auslandsüberweisung verlangt wird. Die deutschen Exporteure sollten jedoch beachten, dass sich die Gutschrift eines Auslandschecks auf dem Dollar Fremdwährungskonto einige Zeit hinziehen kann. Hat das deutsche Kreditinstitut Zweifel an der Bonität des Ausstellerlandes oder an der Echtheit des Schecks, kann es die Gutschrift auf dem Dollar Konto hinauszögern, bis es den Gegenwert von der ausländischen Bank erhalten hat. Auch die sofortige Gutschrift eines Dollarschecks erfolgt unter dem Vorbehalt, dass eine spätere Rückbuchung des Betrages möglich ist. Die Gebühren für ein Scheckinkasso fallen höher aus als bei einer Auslandsüberweisung.

Transaktion ins Ausland

Wenn ein deutsches Unternehmen von seinem Dollar Währungskonto eine Transaktion ins Ausland vornehmen möchte, erfolgt die Auftragserteilung über einen Zahlungsauftrag im Außenwirtschaftsverkehr. Daneben gibt es noch die SEPA-Überweisung, die ausschließlich für Überweisungen in Euro an eine Empfängerbank im Europäischen Wirtschaftsraum, in der Schweiz, in San Marino oder in Monaco genutzt werden kann. Für eine SEPA-Überweisung berechnen die Banken dieselben Gebühren wie für eine Inlandsüberweisung, während ein Zahlungsauftrag im Außenwirtschaftsverkehr teurer ist.

Um einen Zahlungsauftrag im Außenwirtschaftsverkehr auszuführen, benötigt die kontoführende Bank folgende Angaben:

  • Die Kontonummer oder IBAN (International Bank Account Number) des Auftraggebers
  • Die Kontonummer oder IBAN des Zahlungsempfängers
  • Die BIC (Business Identifier Code) der Empfängerbank, die BIC stellt eine internationale Bankleitzahl dar
  • Name und Adresse des Zahlungsempfängers
  • Falls gewünscht, Verwendungszweck der Überweisung

Die IBAN wurde eingeführt, um den internationalen Zahlungsverkehr zu standardisieren. Sie setzt sich aus einem Ländercode, einer zweistelligen Prüfziffer und einer Kontonummer zusammen, die aus bis zu dreißig Stellen bestehen kann. Die teilnehmenden Länder entscheiden selbst über die Zusammensetzung der IBAN. Zahlungspflichtige müssen die IBAN bei dem Zahlungsempfänger erfragen, der sie von seinem Kreditinstitut erhält. Im Internet finden sich auch kostenlose IBAN-Rechner, mit denen eine IBAN berechnet oder überprüft werden kann.

Die Gebühren für eine Auslandsüberweisung, die nicht als SEPA-Überweisung ausgeführt wird, fallen höher aus als für eine Inlandsüberweisung. Bei Auftragserteilung kann der Zahlungspflichtige wählen, ob er sämtliche Gebühren in Inland und Ausland zahlt, ob der Begünstigte die kompletten Kosten trägt oder ob jeder der Beteiligten die Gebühren der Bank in seinem Heimatland übernimmt. Die Gebührenregelung ist häufig Bestandteil der Vertragsverhandlungen über das zugrunde liegende Geschäft.

Offshore Konten sind letztlich auch Business Konten im Ausland, für die aber rechtlich den Statuten des jeweiligen Offshore Platzes unterliegen.

Zahlungsauftrag im Außenwirtschaftsverkehr

Falls es sich bei dem Zahlungsauftrag im Außenwirtschaftsverkehr um eine Zahlung handelt, die aus einem Importgeschäft stammt oder falls ein Exporteur Geld von seinem ausländischen Abnehmer erhält, muss keine Meldepflicht an die Deutsche Bundesbank beachtet werden. Aus statistischen Zwecken unterliegen sonstige eingehende und ausgehende Zahlungen auf einem Dollar Devisenkonto der Meldepflicht, die die Deutsche Bundesbank auf ihrer Internetseite www.bundesbank.de erläutert. Danach müssen Überweisungseingänge und -ausgänge, Lastschriften, Schecks, Wechsel, Verrechnungen und Barzahlungen zwischen einem Gebietsansässigen und seinem gebietsfremden Zahlungspartner ab 12.500 Euro gemeldet werden, wofür entsprechende Zahlungsvordrucke zur Verfügung stehen. Diese Meldepflicht entfällt bei Ausfuhrerlösen und Zahlungen für Wareneinfuhren, da diese Transaktionen bereits über Zollanmeldungen und Ausfuhrerklärungen erfasst sind.

Einige Kreditinstitute bieten zu dem Dollar Konto als Geschäftskonto auch eine Kreditkarte an, die der Geschäftsmann bei Auslandsreisen zur Bezahlung seiner Rechnungen einsetzen kann.