Inflationsrate von Nahrungsmitteln in DeutschlandWerden Sie nur gefühlt teuerer oder sieht es nur auf den ersten Blick so aus? Es geht um die Dynamik von Preisen für Lebensmittel. Und um das ungute Gefühl fast alles wird deutlich teurer. Auf dieser Seite finden Sie eine Analyse über die Rolle der Nahrungsmittel im Kontext der deutschen Inflation: Eine Auswertung mit Tabellen zur Preisentwicklung von Lebensmittel in Deutschland, mit dem Schwerpunkt auf Brot und Getreideerzeugnisse und Fleisch und Wurstwaren.
Die Inflation ist ein komplexes Phänomen, das sich durch die Erhöhung des allgemeinen Preisniveaus charakterisiert. In Deutschland, einer der weltweit führenden Volkswirtschaften, spielt der Nahrungsmittelsektor eine signifikante Rolle in der Inflationsdynamik. Dies ist sowohl für die Verbraucher als auch für die politischen Entscheidungsträger von Bedeutung. Bei der Berechung der Verbraucherpreise wird die Rubrik „Nahrungsmittel mit rund 11,9% im Warenkorb berücksichtigt. Die Preisänderungen bei Nahrungsmittel sind daher von signifikanter Bedeutung für die Inflationsrate in Deutschland.

Verbraucherpreise von Nahrungsmittel in Deutschland

Nahrungsmittel bilden einen wesentlichen Bestandteil des Verbraucherpreisindex (VPI), der als ein wichtiges Maß für Inflation dient. Im deutschen Warenkorb, der die Basis für die Berechnung des VPI bildet, sind Nahrungsmittel mit einer nicht unerheblichen Gewichtung vertreten. Daher können Schwankungen in den Nahrungsmittelpreisen eine direkte Auswirkung auf die Inflationsrate haben. Deswegen wir auch eine Kerninflation in Deutschland berechnet, die die Preisentwicklung von Energie und Nahrungsmittel nicht berücksichtigt.

Es sind verschiedene Faktoren, die die Preisentwicklung im Nahrungsmittelsektor beeinflussen. Dazu zählen u.a. geopolitische Ereignisse, klimatische Bedingungen und internationale Handelspolitik. Die Globalisierung hat die Sache komplexer gemacht, indem sie lokale Märkte an internationale Preisbewegungen koppelt. Ein Anstieg der Rohstoffpreise auf den globalen Märkten kann daher zu einer proportionalen Steigerung der Einzelhandelspreise in Deutschland führen.

In der Abbildung 1 ist die Preisentwicklung dargestellt.

Inflationsrate bei Lebensmittel in Deutschland

Abb. 1: Entwicklung der Preise bzw. Inflation von Nahrungsmittel in Deutschland 2018 – 2024. Quelle: destatis.de

Tabelle

In der Tabelle 1 sind die Daten zu der Abbildung 1 angegeben

Tab. 1: Verbraucherpreisentwicklung bei Nahrungsmittel in % zum  Vorjahresmonat. Quelle: destatis.de

Monat, Jahr Inflationsrate von Lebensmitteln in %
01.2018 2,7
02.2018 0,4
03.2018 2,7
04.2018 3,1
05.2018 3,4
06.2018 3,4
07.2018 2,7
08.2018 2,4
09.2018 3,0
10.2018 1,9
11.2018 1,5
12.2018 1,2
01.2019 0,8
02.2019 1,5
03.2019 0,7
04.2019 0,7
05.2019 0,9
06.2019 1,2
07.2019 2,1
08.2019 2,6
09.2019 1,2
10.2019 1,1
11.2019 1,8
12.2019 2,1
01.2020 2,4
02.2020 3,4
03.2020 3,8
04.2020 5,0
05.2020 4,3
06.2020 4,0
07.2020 0,8
08.2020 0,4
09.2020 0,4
10.2020 1,1
11.2020 1,3
12.2020 0,3
01.2021 2,0
02.2021 1,5
03.2021 1,6
04.2021 1,8
05.2021 1,5
06.2021 1,1
07.2021 4,2
08.2021 4,6
09.2021 4,9
10.2021 4,4
11.2021 4,4
12.2021 6,1
01.2022 5,2
02.2022 5,4
03.2022 6,2
04.2022 8,5
05.2022 10,9
06.2022 12,7
07.2022 14,5
08.2022 16,3
09.2022 18,3
10.2022 20,1
11.2022 20,6
12.2022 20,4
01.2023 20,2
02.2023 21,8
03.2023 22,3
04.2023 17,2
05.2023 14,9
06.2023 13,7
07.2023 11,0
08.2023 9,0
09.2023 7,5
10.2023 6,1
11.2023 5,5
12.2023 4,6
01.2024 3,8
02.2024 0,9
03.2024 -0,7
04.2024 0,5
05.2024 0,6
06.2024 1,1
07.2024 1,3

Die Tabelle 1 zeigt eine interessante Entwicklung der Lebensmittelpreise im Verhältnis zum jeweiligen Vorjahresmonat, gemessen in Prozenten, über einen Zeitraum von Januar 2018 bis Juli 2023.

Verlauf

In den ersten Monaten 2018 bewegen sich die Lebensmittelpreise generell im Bereich von 0,4% bis 3,4%. 2019 bleibt der Anstieg der Preise relativ konstant und bewegt sich im Bereich von 0,7% bis 2,6%.
Im Jahr 2020 gibt es eine Phase deutlich erhöhter Inflation, insbesondere im Zeitraum von März bis Juni, wo die Preissteigerung 3,8% bis 5,0% erreicht. Danach fällt sie dramatisch auf nur 0,3% – 0,8% in der zweiten Jahreshälfte. Ab Anfang 2021 stabilisieren sich die Preise wieder im Bereich von 1,1% bis 2,0%.
Ab Mitte 2021 gibt es einen signifikanten Anstieg der Lebensmittelpreise. Sie steigen von 4,2% im Juli 2021 auf ein dramatisch hohes Niveau von 20,6% im November 2022.
Im Jahr 2023 zeigt sich ein etwas gemischtes Bild. Die Preise sind immer noch deutlich höher als in den Vorjahren, beginnen jedoch zu sinken. Im April 2023 fällt die Steigerungsrate auf 17,2% und setzt diesen Trend bis Juli 2023 mit 11,0% fort. Im Dezember liegt der Wert bei 4,6%.

Die Verbraucherpreisentwicklung bei Nahrungsmitteln im Jahr 2024 zeigt eine wechselhafte Tendenz. Im Januar lag die Inflation bei Nahrungsmitteln noch bei relativ hohen 3,8 %. Dies deutet darauf hin, dass die Preise für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich angestiegen waren. Im Februar folgte ein drastischer Rückgang auf 0,9 %. Im März sank die Verbaucherpreise sogar in den negativen Bereich auf -0,7 %, was bedeutet, dass die Preise für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr leicht gefallen sind.

Ab April setzte eine leichte Erholung ein, mit einer Rate von 0,5 %, gefolgt von moderaten Anstiegen in den folgenden Monaten bis Juli, wo die Rate 1,3 % erreichte. Insgesamt zeigt die Preisentwicklung im ersten Halbjahr 2024 eine deutliche Volatilität, wobei eine anfängliche Inflationsspitze durch eine Phase der Preiskonsolidierung und leichten Erholung abgelöst wurde.

Preisentwicklung Brot und Getreideerzeugnisse

Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse zeigten in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung (Abbildung 2). Zu Beginn des betrachteten Zeitraums im Januar 2021 stiegen die Preise moderat um 0,8 %. Doch schon im Februar desselben Jahres beschleunigte sich dieser Anstieg auf 1,6 % und setzte sich bis Mai 2021 fort, als die Zunahme 1,9 % erreichte. Dies deutete auf eine anhaltende, wenn auch langsame Preissteigerung hin.

Preisentwicklung von Brot und Getreideerzeugnisse in Deutschland

Abb. 2: Preisentwicklung von Brot und Getreideerzeugnisse in Deutschland. quelle: destatis.de

Die Dynamik änderte sich jedoch dramatisch ab Juli 2021. Innerhalb von nur zwei Monaten verdoppelten sich die Steigerungsraten auf 4,2 % im Juli und 4,4 % im August. Dies setzte sich im weiteren Verlauf des Jahres fort, erreichte im Dezember 2021 mit 6,1 % ihren Höhepunkt und setzte sich bis März 2022 fort, als die Steigerungsraten sogar auf 6,1 % anstiegen.
Das Jahr 2022 brachte einen dramatischen Anstieg der Preise mit sich. Bis November 2022 kletterten sie auf 20,3 % und stabilisierten sich dann auf diesem hohen Niveau. Doch zum Beginn des Jahres 2023 stiegen die Preise nochmals sprunghaft an und erreichten im Februar 2023 24,3 %. Dies markierte einen vorläufigen Höhepunkt.
Jedoch begann ab diesem Zeitpunkt eine Abnahme der Steigerungsraten. Die Wachstumsrate verringerte sich von Monat zu Monat. Bis November 2023 fiel sie auf 9,4 % und deutete auf einen möglichen weiteren Rückgang in 2024 hin.
Insgesamt zeigt diese Entwicklung eine bemerkenswerte Preisschwankung, die von moderaten Anstiegen zu einem explosionsartigen Anwachsen und schließlich zu einer allmählichen Stabilisierung über einen Zeitraum von drei Jahren führte.

2024

Die Inflationsrate für Brot und Getreide im Jahr 2024 zeigt eine kontinuierliche Abnahme über das erste Halbjahr. Im Januar lag die Inflation bei hohen 5,4 %, was auf eine signifikante Verteuerung dieser Produkte im Vergleich zum Vorjahr hinweist. Einen Trendwechsel gab es im Februar: Die Rate sank auf 3,5 %, und dieser rückläufige Trend setzte sich in den folgenden Monaten fort. Im März fiel die Preise auf 3 %, im April auf 2,1 % und im Mai auf 1,9 %.

Dieser Trend der sinkenden Inflationsrate setzte sich auch im Juni mit einer Rate von 1,2 % fort, bevor im Juli der niedrigste Wert von 0,9 % erreicht wurde. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass der Preisdruck auf Brot und Getreideprodukte im Jahr 2024 sukzessive nachließ. Mögliche Gründe könnten eine Stabilisierung der Rohstoffpreise oder eine geringere Nachfrage gewesen sein. Insgesamt zeigt sich eine deutliche Entspannung auf dem Markt für Brot und Getreide.
Während Reis im Januar mit einer Inflation von 9,9 % startete und im Juli einen deflationären Wert von -1,1 % erreichte, zeigte sich bei Mehl und anderen Getreideerzeugnissen eine kontinuierliche Deflation, die sich von -2,6 % im Januar auf -7,5 % im Juli verstärkte. Brot und andere Backwaren hingegen erlebten eine moderate Preissteigerung, die jedoch von 9,1 % im Januar auf 1,4 % im Juli zurückging.

Preisentwicklung Fleisch und Fleischprodukte

Wie haben sich die Verbraucherpreise von Fleisch und Wurstwaren in den letzten 3 Jahren entwickelt? Aus der Abbildung 3 geht eine deutliche Fluktuation der Preisentwicklung für Fleisch und Wurst in Deutschland hervor. Zu Beginn des Jahres 2021 zeigte sich ein moderater Anstieg von 3,2 % im Januar, gefolgt von geringeren Zuwächsen in den nachfolgenden Monaten bis Juni, als die Steigerungsraten auf 0,4 % sanken.

Preisentwicklung Fleisch und Wurst

Abb. 4: Preisentwicklung von Preisentwicklung Fleisch und Wurst in Deutschland. quelle: destatis.de

Die Dynamik änderte sich jedoch ab Juli 2021, als die Steigerungsraten wieder auf 3,1 % stiegen und sich bis November 2021 auf 4,5 % erhöhten. Dies markierte einen deutlichen Anstieg, der bis Dezember 2021 auf 5,1 % anwuchs.
Der Höhepunkt wurde Anfang 2022 erreicht, als die Preise für Fleisch und Wurst dramatisch anstiegen. Im April desselben Jahres erreichte die Inflationsrate erstaunliche 11,4 %, gefolgt von einem rasanten Anstieg auf 18,6 % bis Juni und einem Höhepunkt von 18,6 % im Juli 2022. Dieser massive Anstieg kennzeichnete eine Phase hoher Inflation.
Ab Mitte 2022 begann sich die Situation zu beruhigen, aber die Preise blieben immer noch hoch, mit einer Inflationsrate von etwa 19 % bis November 2022. Doch dann setzte eine allmähliche Abnahme ein, die bis Anfang 2023 anhielt. Die Inflationsrate fiel auf 18,9 % im Januar 2023 und verringerte sich weiter bis Juni desselben Jahres auf 5,5 %.
Der Trend setzte sich bis November 2023 fort, als die Inflationsrate bei 3,3 % lag. Dies markierte einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den vorherigen Jahren, signalisierte jedoch immer noch eine merkliche Preiserhöhung im Vergleich zum Ausgangspunkt.

Insgesamt spiegelt diese Entwicklung eine signifikante Preisschwankung wider, die von moderaten Anstiegen zu einem massiven Anwachsen und schließlich zu einer allmählichen Abnahme der Inflationsrate über einen Zeitraum von drei Jahren führte.

2024

Die Verbraucherpreise für Fleisch und Fleischwaren im Jahr 2024 zeigt einen klaren rückläufigen Trend. Zu Beginn des Jahres, am 15. Januar, lag die Inflation bei 3 %, was auf eine moderate Preissteigerung im Vergleich zum Vorjahr hinweist. Einen TrendwechseIm gab es im Februar: Die Rate sank leicht auf 2,9 %, und diese Abwärtsbewegung setzte sich in den folgenden Monaten kontinuierlich fort. Im März fielen die Verbraucherpreise auf 2,6 %, im April auf 2,2 %, und im Mai war ein deutlicher Rückgang auf 1,3 % zu verzeichnen.
Im Juni setzte sich dieser Trend fort, mit einer weiteren Abnahme der Preisentwicklung auf 0,9 % und erreichte im Juli mit 0,3 % ihren niedrigsten Wert. Diese Entwicklung deutet auf eine spürbare Entspannung der Preise im Fleisch- und Fleischwarenmarkt im Jahr 2024 hin.
Geflügelfleisch und Lammfleisch verzeichneten durchweg negative Inflationsraten, wobei die Preise für Lamm- und Schaffleisch von -1,6 % im Januar auf -3,0 % im Juli sanken. Bei Rindfleisch und Kalbfleisch war ein kurzzeitiger Anstieg im März auf 3,9 % zu beobachten, der sich im Juli wieder auf 2,5 % normalisierte. Der deutliche Preisrückgang bei Schweinefleisch von 1,7 % im Januar auf 0,8 % im Juli deutet auf eine Stabilisierung des Marktes hin.

Entwicklung der Inflationsrate von Nahrungsmittel und Energie

Die zusammengefassten Warengruppen Nahrungsmittel und Energie (Haushaltsenergie und Kraft­stoffe) haben in den letzten 2 Jahren die Verbraucherpreise besonders angetrieben. In der Abbildung 4 ist der zeitliche Verlauf dargestellt.

Abb. 4: Entwicklung der Verbraucherpreise von Energie und Nahrungsmittel im Vergleich zur Inflationsrate, 2021 – 2023. Quelle: destatis.de

Deutlich zu sehen ist, dass die Verbraucherpreise für Energie ihren Höhepunkt bereits überschritten haben: Von 36,5% im September 2022 reduzierten sich die Raten im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat kontinuierlich. Im März 2023 waren es nur noch 3,5%, im April mit 6,8% wieder etwas mehr.
Bei den Nahrungsmitteln ist der Verlauf in den letzten Monaten weniger erfreulich verlaufen; Erst im März 2023 wurde mit +22,3% ein Allzeithoch erreicht. Im April 2023 waren es noch +17,2% gegenüber April 2022.

Trends

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und biologischen Lebensmitteln. Diese Produkte sind in der Regel teurer als konventionelle Alternativen, was den Durchschnittspreis für Nahrungsmittel erhöht. Ein wachsendes Bewusstsein für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit kann demnach zu einem strukturellen Anstieg der Lebensmittelpreise und damit zu einer höheren Inflationsrate führen.

In Summe stellt der Nahrungsmittelsektor einen entscheidenden Faktor in der deutschen Inflationslandschaft dar. Seine Dynamik ist das Ergebnis einer Vielzahl von Einflussgrößen, die sowohl von lokalen als auch globalen Ereignissen beeinflusst werden. Angesichts der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung dieses Sektors muss die Politik gut abgestimmte Strategien entwickeln, um die Inflation in einem vertretbaren Rahmen zu halten und die soziale Stabilität zu gewährleisten.

Die Regierung und die Zentralbank stehen vor der Herausforderung, die Inflation in einem gesunden Rahmen zu halten, um das Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Eine steigende Inflation durch hohe Nahrungsmittelpreise kann die Kaufkraft der Verbraucher mindern und soziale Unruhen auslösen. Daher sind gezielte politische Maßnahmen erforderlich, um die Volatilität im Nahrungsmittelsektor zu minimieren. Dazu gehören Agrarsubventionen, Preisdeckelungen und Steueranreize für die Produktion von erschwinglichen Lebensmitteln.

Preisentwicklung Lebensmittel im Detail

In der Abbildung 1 wurde die Gesamtpreisentwicklung für Nahrungsmittel nach dem Warenkorb für die Berechnung der Inflationsrate dargestellt. Wie sieht nur die Entwicklung für einzelne Lebensmitel in 2024 aus? Daten dazu sind in der Tabelle 2 angegeben.

Insgesamt zeigen die Verbraucherpreise für Lebensmittel im Jahr 2024 eine komplexe und heterogene Entwicklung. Während einige Produkte starke Preisanstiege verzeichneten, erlebten andere, wie Getreide und bestimmte Fleischsorten, eine deutliche Deflation. Diese Preisbewegungen spiegeln eine Vielzahl von Marktbedingungen wider, darunter saisonale Verfügbarkeiten, Produktionskosten und globale Handelsbedingungen.

Tab. 2:  Preisentwicklung (Inflationsrate) von Lebensmittel in Deutschland 2024. Quelle: destatis.de

Art Lebensmittel Januar Februar März April Mai Juni Juli
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 4,2 1,6 0,2 1,1 1,2 1,5 1,8
  Nahrungsmittel 3,8 0,9 -0,7 0,5 0,6 1,1 1,3
    Brot und Getreideerzeugnisse 5,4 3,5 3,0 2,1 1,9 1,2 0,9
      Reis, einschließlich Reiszubereitungen 9,9 10,8 6,0 3,5 1,0 -0,2 -1,1
      Mehl und andere Getreideerzeugnisse -2,6 -5,1 -6,4 -5,6 -6,2 -6,2 -7,5
      Brot und Brötchen 3,2 3,3 2,9 2,1 1,9 1,7 1,6
      Andere Backwaren 9,1 5,0 4,0 3,2 3,1 1,6 1,4
      Pizza, Quiches und Ähnliches 6,9 3,7 5,2 2,3 1,8 1,9 -0,4
      Teigwaren 4,7 2,5 1,9 1,3 1,1 0,8 0,6
      Frühstückszubereitungen 4,8 1,5 1,4 0,8 1,2 0,8 -0,1
      Andere Getreideprodukte 4,4 3,1 2,9 2,1 1,5 0,2 1,2
    Fleisch und Fleischwaren 3,0 2,9 2,6 2,2 1,3 0,9 0,3
      Rind- und Kalbfleisch 2,9 2,5 3,9 3,7 2,0 1,7 2,5
      Schweinefleisch 1,7 2,5 1,7 2,4 2,4 1,7 0,8
      Lamm- und Schaffleisch, Ziegenfleisch -1,6 -2,5 -3,5 -2,2 -2,6 -3,0 -3,0
      Geflügelfleisch -1,6 -2,4 -1,1 -1,0 -2,1 -2,1 -2,2
      Andere Fleischprodukte 6,4 6,2 5,7 5,1 3,3 4,0 3,8
      Leber oder andere Innereien 6,3 5,3 3,5 1,3 1,3 1,4 1,5
      Fleisch- und Wurstwaren 3,6 4,1 3,1 2,3 1,7 1,2 0,2
      Anderes Fleisch, verarbeitet und zubereitet 5,9 4,6 3,8 3,3 1,7 1,0 0,5
    Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte 4,5 1,6 0,9 -0,2 -1,0 -1,8 -0,2
      Fische und Fischfilets, frisch oder gekühlt 3,0 1,1 0,2 -0,5 -0,3 -0,9 0,4
      Fische und Fischfilets, tiefgefroren 2,5 -1,6 -2,4 -4,2 -6,6 -6,8 -3,6
      Meeresfrüchte, frisch oder gekühlt 1,9 1,8 1,8 1,9 2,7 3,9 1,6
      Tiefgefrorene Meeresfrüchte 2,4 1,4 1,6 0,5 0,1 0,5 0,5
      Fisch, getrocknet, geräuchert oder gesalzen 5,9 3,8 2,5 1,9 0,7 -0,5 -1,3
      Konserven und andere Zubereitungen von Fisch 6,4 3,1 2,6 1,4 1,0 -0,6 1,4
    Molkereiprodukte und Eier -3,8 -4,4 -4,7 -4,7 -4,4 -2,6 -0,8
      Vollmilch -10,7 -10,9 -10,2 -10,6 -11,3 -6,1 -0,1
      Teilentrahmte Milch -8,5 -9,0 -8,6 -8,3 -8,6 -5,2 0,1
      Kondensierte Milch -0,4 -1,0 -0,7 -3,1 -3,3 -3,2 1,0
      Joghurt 2,9 0,4 0,8 -0,5 -3,2 -1,5 -1,6
      Käse und Quark -4,8 -5,3 -6,0 -5,8 -4,1 -2,4 -1,2
      Andere Milchprodukte -4,6 -3,9 -4,7 -4,0 -4,8 -3,8 -1,9
      Eier 2,8 2,4 1,9 1,3 1,2 1,7 1,3
    Speisefette und Speiseöle -9,1 -0,9 2,9 7,4 8,4 11,8 14,3
      Butter -17,5 -3,5 3,9 10,3 12,9 16,8 20,6
      Margarine oder Pflanzenfett -4,5 -6,5 -7,6 -7,2 -9,8 -4,3 -3,0
      Olivenöl 46,0 50,8 54,1 52,9 48,5 46,7 45,0
      Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches -21,6 -21,0 -21,7 -16,2 -13,0 -11,1 -8,6
      Schmalz oder anderes tierisches Speisefett 2,7 5,9 7,0 6,8 5,0 7,1 8,7
    Obst 10,2 5,7 4,2 4,4 2,9 1,5 0,6
      Obst, frisch oder gekühlt 11,7 6,0 4,1 4,4 2,7 1,4 -0,4
      Tiefgefrorenes Obst -11,4 -11,5 -12,1 -13,1 -13,7 -13,6 -13,1
      Trockenobst, Nüsse und Ähnliches 7,0 6,7 6,9 6,6 6,2 4,0 6,3
      Obstkonserven 7,3 4,7 3,1 2,9 1,7 0,1 -0,3
    Gemüse 8,0 -6,8 -14,7 -5,8 -2,2 0,9 1,7
      Gemüse (ohne Kartoffeln), frisch oder gekühlt 8,1 -13,7 -24,5 -12,3 -6,5 -1,0 0,6
      Gemüse (ohne Kartoffeln), tiefgefroren 11,9 10,3 10,1 9,9 9,2 7,2 7,3
      Trockengemüse und konserviertes Gemüse 3,7 2,7 1,5 0,7 -0,2 -0,6 -0,7
      Kartoffeln, frisch, gekühlt und verarbeitet 9,8 10,7 13,0 13,1 12,7 9,8 8,5
      Chips und -sticks 13,4 9,1 1,3 3,4 -1,4 -1,4 -4,2
    Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren 10,7 9,9 8,4 8,3 6,9 6,1 6,1
      Zucker 3,0 1,5 0,6 0,9 -0,1 0,2 0,2
      Konfitüre, Marmelade, Honig und Ähnliches 2,3 0,6 0,2 -0,5 0,9 -0,6 0,9
      Schokoladen 14,0 12,8 10,5 12,4 11,0 10,7 10,7
      Süßwaren 13,5 11,9 11,6 10,8 8,4 6,1 7,1
      Speiseeis 13,3 15,9 13,2 8,8 4,9 4,8 2,3
      Süßstoffe und andere Süßungsmittel -2,1 -8,6 -9,9 -1,7 -1,0 -1,0 -0,9
    Nahrungsmittel, a.n.g. 7,1 4,7 3,9 2,7 1,9 1,6 1,5
      Soßen, Würzen und Würzmittel 9,1 6,1 4,7 4,2 2,1 2,1 2,1
      Speisesalz, Küchenkräuter und Gewürze 3,5 1,5 1,6 1,4 1,2 0,8 1,2
      Säuglings- und Kleinkindernahrung 4,5 4,0 2,9 1,8 1,7 1,7 1,9
      Fertiggerichte, a.n.g. 6,9 6,2 6,5 5,5 4,4 3,2 2,4
      Suppen und andere Nahrungsmittelzubereitungen 6,8 4,1 3,3 0,4 0,9 0,6 0,5
  Alkoholfreie Getränke 7,4 7,2 6,5 5,8 5,8 5,1 5,9
    Kaffee, Tee und Kakao -2,4 -0,2 0,9 1,8 1,5 -0,2 2,1
      Kaffee und Ähnliches -4,6 -1,9 -0,7 0,2 -0,3 -2,1 1,2
      Tee und teeähnliche Erzeugnisse 4,0 4,3 5,4 6,0 7,1 5,5 4,6
      Kakaopulver oder Ähnliches 13,2 12,4 13,3 13,4 10,8 11,0 10,5
    Mineralwasser, Limonaden und Säfte 12,0 10,5 9,0 7,4 7,5 7,3 7,3
      Mineralwasser 9,3 7,6 8,6 4,9 4,5 4,5 4,6
      Erfrischungsgetränke (ohne Mineralwasser) 10,1 8,4 5,5 5,6 6,8 6,7 6,0
      Frucht- und Gemüsesäfte 18,3 17,5 14,4 13,1 12,5 11,7 12,9

Markante Veränderungen

Im Jahr 2024 zeigten sich bei der Verbraucherpreisentwicklung für verschiedene Lebensmittelkategorien markante Veränderungen. Besonders auffällig war die starke Volatilität der Preise für Speisefette und Speiseöle, Obst, sowie bestimmte Getreide- und Fleischprodukte.

Speisefette und Speiseöle verzeichneten eine besonders bemerkenswerte Preisentwicklung. Die Rate stieg von einem negativen Wert von -9,1 % im Januar kontinuierlich auf einen Höchstwert von 14,3 % im Juli an. Besonders auffällig war der Preisanstieg bei Butter, die von -17,5 % im Januar auf 20,6 % im Juli anstieg. Diese drastische Erholung könnte durch Angebotsengpässe oder eine erhöhte Nachfrage bedingt sein. Im Gegensatz dazu fiel die Inflationsrate für Margarine und Pflanzenfette, die von -4,5 % im Januar auf -3,0 % im Juli leicht negativ blieb. Olivenöl hingegen zeigte durchweg hohe Inflationsraten, die im Februar mit 50,8 % ihren Höhepunkt erreichten und im Juli immer noch bei 45,0 % lagen. Diese Entwicklungen könnten durch spezifische Marktbedingungen und Produktionsherausforderungen in den Ursprungsländern beeinflusst worden sein.

Obst

Bei den Obstpreisen war ebenfalls eine signifikante Schwankung zu beobachten. Während der Gesamtindex für Obst von 10,2 % im Januar auf nur 0,6 % im Juli fiel, war der Preisverfall bei tiefgefrorenem Obst besonders ausgeprägt. Die Preisrate sank hier von -11,4 % im Januar auf -13,1 % im Juli. Im Gegensatz dazu blieb der Preis für Trockenobst, Nüsse und Ähnliches relativ stabil und zeigte im Juli eine leichte Erholung auf 6,3 % nach einem Rückgang auf 4,0 % im Juni. Frisches Obst, das im Januar noch mit 11,7 % stark inflationär war, verzeichnete im Juli einen Preisrückgang von -0,4 %, was möglicherweise auf eine bessere Verfügbarkeit in der Sommersaison zurückzuführen ist.

Literatur

Welthungerhilfe – Preisanstieg der Lebensmittel verschärft Hunger

News

14. August 2023 Leichte Abschwächung beim Preisauftrieb? Die Großhandelspreise sind im Juli 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,8% rückläufig. Wesentlich wurde die Abnahme durch die Mineralölerzeugnisse verursacht, die um 20,8% niedriger ausfielen. Für die Verbraucher relevant: die Großhandelspreise für Obst, Gemüse und Kartoffeln stiegen um 27,5% und auch lebende Tieren kosteten 27,7% mehr.

Mai 2023: Im Mai 2023 haben besonders die Nahrungsmittel mit einem Plus von 14,9% die Inflation in die Höhe getrieben. Im September 2023 waren es „nur noch“ 7,5%. Erfreulich ist auch der im Vergleich zu den Vormonaten relativ geringe Teuerungsbeitrag durch Energie, im September 2023 ein Plus von 1,0%. Damit setzt sich der disinflationäre Trend der Vormonate fort. Daran hat aber auch der statistischer Basiseffekt einen deutlichen Beitrag: Der Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket betrafen die Monate Juni-August 2022/2023 und wirkten verbraucherpreissteigernd, dieser Einfluss fällt im September und den kommenden Monaten weg.

03.01.2023 Wie schon in den Vormonaten waren auch im Dezember 2022 die Energie mit +24,4% und die Nahrungsmittel mit +20,7% die Gruppen, die die Verbraucherpreise nach oben getrieben haben.