Auch in Polen haben die Corona-Krise und der Krieg in der Ukraine ihre Spuren in Form von deutlich gestiegenen Verbraucherpreisen hinterlassen. Die Preise sind insbesondere für Dienstleistungen, Nahrungsmittel und Energie gestiegen. Die Inflation in Polen gehörte in 2023 zusammen mit der Slowakei zu den Spitzenreitern in Europa. Von Januar bis März 2024 ist allerdings ein kontinuierlicher Rückgang der Verbraucherpreise zu verzeichnen. Im April 2024 ging es dagegen mit einer CPI von 2,4% erstmals seit einem Jahr wieder aufwärts. Die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke stiegen im April 2024 im Vergleich zum März 2024 aufgrund der Rücknahme der MwSt-Senkung um 2,1 %.
Die HVPI-Inflation hat im Laufe des Jahres 2022 stetig zugenommen. In 2023 hat sie ihren Höhepunkt erreicht, denn von 17,2 % im Februar 2023 ging es im März auf 16,1 % über 14,7% im April auf 13,0% im Mai und auf 6,5% im November 2023 zurück (Abbildung 1). Mit 2,0% ist die Inflationsrate im März 2024 auf den Tiefstwert in 2024 gesunken (Tabelle 1). Die Ursachen für den Abwärtstrend waren neben Basiseffekte sinkende Rohstoff- und Energiepreise. Der Trend hat sich bereits wieder gedreht: Die Gesamtinflation ist im Mai 2024 auf 2,5% und im Juni auf 2,6% gestiegen, im April waren es noch 2,4%. Im Juli steigen die Verbraucherpreise allerdings wieder auf 4,2% und im August auf 4,3%. Die Verbraucherpreise im September 2024 wurden vom Statistikamt als Schnellschätzung mit 4,9% angegeben.
Die Inflationsrate für Oktober 2024 wird am 31. Oktober 2024 veröffentlicht
Kerninflation August 2024 3,7% (Juli 3,8%, Juni 3,6%, Mai 2024 3,8%, April 4,1%, März 4,6%)
Jahresinflationsrate 2023 (Januar – Dezember) 11,6%
Inhaltsverzeichnis
Aktuell: Polen Inflation 2024
In 2024 haben sich die desinflationären Tendenzen in Polen aus 2023 in den ersten Monaten weiter fortgesetzt. Lag die Inflationsrate noch im Dezember 2023 bei 6,1%, waren es im Januar 2024 nur noch 3,7%, im Februar noch 2,8% und im März 2,0%. Im April erfolgte aber ein Anstieg auf 2,4% und seither geht es wieder in die andere Richtung: 2,5% im Mai, 2,6% im Juni, 4,2% im Juli und 4,3% im August 2024. Damit liegen die Verbraucherpreise in Polen wieder über dem Inflationsziel der Notenbank von 2,5 % +/- 1 Prozentpunkt.
Bei der Kerninflation setzte sich der Preisrückgang zunächst kontinuierlich fort. In Polen sanken die Verbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel von 6,25% im Januar 2024 auf 4,6% im März, 4,1% im April und 3,8% im Mai. Wesentlichen Anteil daran haben die gesunkenen Lebensmittelpreise, die durch Preiskämpfe zwischen großen Einzelhändlern verursacht sind. Mit 3,6% im Juni und 3,8% im Juli 2024 stagnierten die Verbraucherpreise.
Abb. 1: Entwicklung der Inflation in Polen 2022 -2024. Quelle: stat.gov.pl
In der Tabelle 1 sind die Daten für die Veröffentlichung der CPI-Werte für Polen angegeben. Die Inflationsdaten werden jeweils um 10 Uhr vom Statistikamt online gestellt.
Tab. 1: Zeitplan/Kalender der Veröffentlichung der Inflationsrate in Polen in 2024. Quelle: stat.gov.pl
2024 | Inflationsrate 2024 | Kerninflation | Datum der Veröffentlichung |
Januar | 3,90% | 6,20% | 15.02.2024 |
Februar | 2,80% | 5,40% | 15.03.2024 |
März | 2,00% | 4,60% | 15.04.2024 |
April | 2,4% | 4,1% | 15.05.2024 |
Mai | 2,5% | 3,8% | 14.06.2024 |
Juni | 2,6% | 3,6% | 15.07.2024 |
Juli | 4,2% | 3,8% | 14.08.2024 |
August | 4,3% | 13.09.2024 | |
September | 15.10.2024 | ||
Oktober | 15.11.2024 | ||
November | 13.12.2024 | ||
Dezember | Jan 25 |
Inflationsrate 2023
Wie haben sich die Verbraucherpreise (ceny konsumenta) in Polen in 2023 entwickelt? Die Daten sind in der Tabelle 2 angegeben.
Die Jahresinflation 2023 in Polen (Durchschnitt Januar – Dezember) lag bei beachtlichen 11,5%.
In Polen zeigte die Inflationsrate, gemessen am HVPI, im Jahr 2023 eine deutliche Abnahme. Der Jahresbeginn wurde von einer hohen Inflation von 16,6% im Januar gekennzeichnet, die im Februar ihren Höhepunkt mit 18,4% erreichte. Danach setzte ein stetiger Rückgang ein: Im März fiel sie auf 15,2% und verringerte sich im April weiter auf 14,0%. Der Rückgang der Inflation im April gegenüber März war hauptsächlich auf einen langsameren Anstieg der Lebensmittelpreise im Jahresvergleich zurückzuführen, der größtenteils mit einer hohen Referenzbasis zusammenhängt. Im Mai und Juni ging die Rate weiter zurück und erreichte Werte von 12,5% bzw. 11,5%. Im Juli und August verlangsamte sich der Rückgang der Inflation leicht, wobei Werte von 10,3% bzw. 10,1% verzeichnet wurden.
Tab. 2: Inflationsrate in Polen 2023 (HVPI). Quelle: stat.gov.pl
Monat in 2023 | Inflation in Polen (HVPI) in % |
Januar | 16,6 |
Februar | 18,4 |
März | 16,1 |
April | 14,7 |
Mai | 13,0 |
Juni | 11,5 |
Juli | 10,8 |
August | 10,1 |
September | 8,2 |
Oktober | 6,6 |
November | 6,6 |
Dezember | 6,2 |
Fazit
Insgesamt zeigt die Entwicklung eine Abwärtstendenz der Inflation in den ersten neun Monaten des Jahres 2023. Im Oktober 2023 nehmen die Verbraucherpreise weiter auf 6,6% ab. Mit 6,1% wird im Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat der niedrigste Wert in 2023 erreicht. Bereits im September 2023 war mit 8,2% ein deutlicher Rückgang erreicht worden.
Der jährliche Preisanstieg für Konsumgüter und Dienstleistungen ähnelte dem im Zeitraum Januar bis September 2022. Seit März war eine allmähliche Verlangsamung der Inflation zu beobachten. Im September 2023 lag der Anstieg erstmals seit Februar 2022 wieder im einstelligen Bereich. Unter anderem fiel der Preisanstieg bei Lebensmitteln sowie bei Gütern und Dienstleistungen rund ums Wohnen geringer aus als in den Vormonaten. Der Rückgang der Transportpreise fiel etwas stärker aus als im August 2023.
Polen Kerninflation 2023
Die Narodowy Bank Polski berechnet monatlich die vier Kerninflationsindizes, um die Art der Inflationsentwicklung in Polen aufzuzeigen. Der VPI zeigt durchschnittliche Preisbewegungen im gesamten Konsumgüterkorb. Bei der Berechnung von Kerninflationsindizes werden Preisänderungen in verschiedenen Korbsegmenten analysiert. Dadurch können Inflationsquellen genauer identifiziert und künftige Trends genauer prognostiziert werden. Dies hilft auch herauszufinden, inwieweit die Inflation dauerhaft ist und inwieweit sie beispielsweise durch kurzfristige Preisänderungen, die durch zufällige Faktoren ausgelöst werden, bestimmt wird.
Die Entwicklung der Kerninflation ist in der Tabelle 2 angegeben.
Tab. 2. Kerninflation in Polen 2023. Quelle: stat.gov.pl
Monat in 2023 | Inflation in Polen (HVPI) in % |
Januar | 16,6 |
Februar | 18,4 |
März | 16,1 |
April | 14,7 |
Mai | 13 |
Juni | 11,5 |
Juli | 10,8 |
August | 10,1 |
September | 8,2 |
Oktober | 8,0 |
November | 7,3 |
Dezember | 6,9 |
Im Jahr 2023 zeigte die Kerninflation in Polen eine deutliche Abwärtstendenz. Der Januar begann mit einem Wert von 13,6%, der bereits im Februar leicht auf 13,1% sank. März und April verzeichneten weitere Rückgänge, wobei der März bei 12,3% und der April knapp dahinter bei 12,2% lag. Von Mai bis August setzte sich der Abwärtstrend stetig fort: Mai bei 11,5%, Juni bei 11,1%, Juli bei 10,6% und schließlich August bei 10,0%. Im September 2023 betrug die Inflation in Polen abzüglich der Lebensmittel- und Energiepreise 8,4 % im Jahresvergleich.
Um einen statistischen Überblick zu geben: Der Durchschnittswert der Kerninflation in diesen acht Monaten betrug etwa 11,8%. Dies zeigt, dass trotz der allgemeinen Abwärtstendenz der Werte die Kerninflation in Polen im Jahr 2023 immer noch relativ hoch war.
Die stetige Abnahme im Verlauf des Jahres könnte auf wirtschaftspolitische Maßnahmen, verbesserte wirtschaftliche Bedingungen oder eine Kombination von Faktoren hinweisen. Die genauen Gründe erfordern jedoch eine tiefergehende Analyse und Betrachtung des gesamtwirtschaftlichen Kontexts Polens in diesem Jahr.
2022
Wie haben sich die Verbraucherpreise in 2022 entwickelt? In der Tabelle 3 sind die Daten angegeben.
Trotz erheblicher Gegenwinde setzte die polnische Wirtschaft im Jahr 2022 ihren starken Wachstumskurs fort, unterstützt durch einen expansiven Finanzkurs, eine günstige Lage auf dem Arbeitsmarkt und den großen Zustrom von Vertriebenen aus der Ukraine. Daten zur Realwirtschaft deuten darauf hin, dass sich das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal deutlich abgeschwächt hat, was unter anderem auf die erhöhte Inflation und strengere Finanzierungsbedingungen zurückzuführen ist.
Tab. 3: Inflationsrate Polen 2022. Quelle: stat.gov.pl
Monat in 2022 | Inflation in Polen (HVPI) in % |
Januar | 9,4 |
Februar | 8,5 |
März | 11 |
April | 12,4 |
Mai | 13,9 |
Juni | 15,5 |
Juli | 15,6 |
August | 16,1 |
September | 17,2 |
Oktober | 17,9 |
November | 17,5 |
Dezember | 16,6 |
Historischen Entwicklung
In der Abbildung 1 ist die zeitliche Entwicklung der Inflation dargestellt. In 1997 waren die Verbraucherpreise bereits sehr stark, um 15% gegenüber 1996, gestiegen. Bis 2002 erfolgte dann ein kontinuierlicher Rückgang der Raten. Seit 2015 ist die Inflationsrate in Polen wieder gestiegen: von -0,7% in 2015 über 3,7% in 2020 auf 13,2% in 2022.
Abb. 1. Entwicklung der Inflationsrate anhand der Jahresmittelwerte von 1997 – 2023. Quelle: nbp.pl
Die Inflationsrate Polens war im Dezember 2022 mit 16,6% gegenüber dem Vorjahr, niedriger als im November 2022 (17,5%) aber weit über dem Ziel der Zentralbank von 2,5%. Die Preise stiegen langsamer für Lebensmittel, Wohnen und Verkehr. Die Inflationsrate Polens ist seit 2018 stetig gestiegen und war 2022 die höchste in einem Jahrzehnt zusammen mit Ungarn in der Region. Die Hauptfaktoren für die Teuerung waren höhere Lebensmittel- und Energiekosten, die 66 Prozent des Preisanstiegs ausmachten. In 2022 lagen die CPI-Daten um 13,2% über denen des Vorjahres und in 2023 um 11,0%.
Wichtige Faktoren, die die Inflationsrate in Polen beeinflussen
Welche Einflussfaktoren wirken besonders auf die Verbraucherpreise in Polen ein? Hier sind einige Schlüsselfaktoren:
Geldpolitik: Die von der Polnischen Nationalbank (NBP) festgelegte Geldpolitik spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle der Inflation. Die NBP legt Zinssätze fest, verwaltet die Geldmenge und führt Offenmarktgeschäfte durch, um Kreditkosten und Liquidität in der Wirtschaft zu beeinflussen. Anpassungen der Geldpolitik können sich auf den Inflationsdruck auswirken. Allerdings setzt die EZB den Leitzins für die gesamte Eurozone fest. Aktuell kommt jedem EZB-Zinsentscheid eine besondere Bedeutung zu. Bei ihrer geldpolitischen Entscheidung muss die EZB auch die hohen Verbraucherpreise in Polen mit einbeziehen.
Nachfrage und Gesamtausgaben: Nachfrageseitige Faktoren wie Verbraucherausgaben, Investitionen und Staatsausgaben können die Inflation beeinflussen. Wenn die Nachfrage schneller steigt als die Fähigkeit der Wirtschaft, Waren und Dienstleistungen bereitzustellen, kann dies zu einer nachfragebedingten Inflation führen. Wenn umgekehrt die Gesamtausgaben sinken, kann dies zu einer geringeren Inflation führen.
Produktionskosten: Änderungen der Produktionskosten, einschließlich Löhne, Rohstoffe, Energiepreise und Importkosten, können die Inflation beeinflussen. Wenn die Inputkosten steigen, können die Produzenten diese Kosten an die Verbraucher weitergeben, was zu höheren Preisen führt.
Da Polens Wirtschaft offen und handelsabhängig ist, können Wechselkursschwankungen Auswirkungen auf die Inflation haben. Wertänderungen des polnischen Złotys gegenüber anderen Währungen können die Importpreise und die Kosten importierter Waren beeinflussen, was sich auf die allgemeine Inflationsrate auswirken kann. Hier können Sie mit unserem Rechner direkt Zloty in Euro umrechnen.
Regierungsrichtlinien und -vorschriften: Von der Regierung umgesetzte Steuerpolitik, Steuern, Subventionen und Regulierungsmaßnahmen können die Inflation beeinflussen. Staatliche Ausgabenentscheidungen und -politiken in Bezug auf Sektoren wie Landwirtschaft, Energie und Wohnungsbau können indirekte Auswirkungen auf die Preise haben.
Globale Faktoren
Internationale wirtschaftliche Entwicklungen, einschließlich Rohstoffpreise, globale Inflationstrends und Handelspolitik, können die Inflation in Polen beeinflussen. Veränderungen in der globalen Angebots- und Nachfragedynamik, geopolitische Ereignisse und Finanzmarktbedingungen können Inflationsdruck auf die Binnenwirtschaft übertragen.
Inflationserwartungen: Die Erwartungen der Öffentlichkeit an die zukünftige Inflation können die aktuelle Inflationsdynamik beeinflussen. Wenn Haushalte und Unternehmen mit höheren künftigen Preisen rechnen, können sie ihr Verhalten anpassen, indem sie beispielsweise die Löhne erhöhen oder die Preise erhöhen, was zu Inflationsdruck beitragen kann.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Faktoren miteinander interagieren und ihr Einfluss auf die Inflation im Laufe der Zeit variieren kann. Wirtschaftsbedingungen, Regierungspolitik und globale Ereignisse können sich alle auf die Inflation in Polen auswirken.
Prognosen
Wo sehen die Vorhersagen von Marktakteuren die Verbraucherpreise in Polen in den nächsten Jahren? In der Tabelle 2 ausgewählte Reseachprognosen angegeben. Die Prognose der Europäischen Kommission zur Inflation in Polen ist für das Jahr 2024 4,3%% und 4,2% für 2025 (Stand 15. Mai 2024). und damit niedriger als in der Sommer- und der Frühjahrsprognose erwartet.
Tab. 2: Prognose zur Inflation in der Polen 2024 – 2029. Quelle: Quelle: imf.org, ing.com, pie.net.pl, nbp.pl, erstegroup.com
Bank/Research | ING | HeLaBa | PEI* | IMF | Erste Group | NBP** |
Prognosedatum | 09.08.2024 | 09.08.2024 | 10.05.2024 | 15.04.2024 | 05.08.2024 | 05.07.2024 |
Vorhersage Horizont | ||||||
3Q2024 | 4,3 | 4,3 | ||||
4Q2024 | 4,4 | 4,4 | ||||
1Q2025 | 5,4 | 5,6 | ||||
2Q2025 | 5,0 | 4,8 | ||||
3Q2025 | 3,6 | 3,7 | ||||
4Q2025 | 3,4 | 4,3 | ||||
2024 | 3,5 | 4,0 | 5,0 | 3,5 | 3,7 | |
2025 | 4,4 | 4,0 | 5,0 | 4,3 | 5,2 | |
2026 | 3,0 | 3,6 | 2,7 | |||
2027 | 2,9 | |||||
2028 | 2,5 | |||||
2029 | 2,5 |
*PEI Polish Economic Institut (Polnisches Wirtschaftsinstitut)
**NBP Narodowy Bank Polski (Notenbank Polen)
Die Prognosen zur Inflation in Polen für die Jahre 2024 bis 2029 variieren deutlich zwischen den verschiedenen Marktteilnehmern, was auf unterschiedliche Einschätzungen der wirtschaftlichen Entwicklung, der Geldpolitik und externer Faktoren hinweist. Diese Divergenzen in den Inflationsvorhersagen reflektieren die Unsicherheiten und komplexen Dynamiken, die die Inflationsentwicklung in einem Land wie Polen beeinflussen können.
2024
Für das Jahr 2024 weisen die Prognosen eine relativ enge Bandbreite auf, wobei ING und Erste Group mit 3,5 % die niedrigsten Schätzungen abgeben, gefolgt von der polnischen Notenbank (NBP) mit 3,7 %. HeLaBa erwartet mit 4,0 % eine leicht höhere Inflation, während der Internationale Währungsfonds (IMF) mit 5,0 % die pessimistischste Einschätzung vertritt. Diese Unterschiede könnten auf unterschiedliche Annahmen hinsichtlich der Wirkung der Geldpolitik der NBP und der globalen wirtschaftlichen Bedingungen zurückzuführen sein.
2025
Im Jahr 2025 divergieren die Prognosen stärker. Die NBP geht von einer deutlich höheren Inflation von 5,2 % aus, was auf anhaltenden Inflationsdruck hindeutet, möglicherweise durch externe Faktoren wie Rohstoffpreise oder Währungsschwankungen. Der IMF behält seine pessimistische Einschätzung bei und erwartet ebenfalls 5,0 %. ING und Erste Group sind mit 4,4 % bzw. 4,3 % etwas optimistischer, während HeLaBa erneut 4,0 % prognostiziert. Diese breitere Spanne reflektiert unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Stabilität und der Effektivität der geldpolitischen Maßnahmen der NBP.
2026
Für das Jahr 2026 liegen weniger Prognosen vor, aber die verfügbaren Daten zeigen eine Tendenz zur Normalisierung der Inflation. ING erwartet eine Inflationsrate von 3,0 %, während der IMF 3,6 % prognostiziert. Die NBP ist mit 2,7 % am optimistischsten, was auf eine erwartete erfolgreiche Bekämpfung der Inflation durch straffere Geldpolitik hindeutet.
2027 -2029
In den folgenden Jahren, ab 2027, gibt es nur noch Vorhersagen des IMF, die eine stetige Abnahme der Inflation zeigen. Für 2027 wird eine Rate von 2,9 % erwartet, die bis 2029 auf 2,5 % sinkt. Dies deutet auf eine Rückkehr zu einem stabilen Inflationsniveau hin, was auf langfristige wirtschaftliche Stabilität und erfolgreiche geldpolitische Maßnahmen hindeuten könnte.
Prognose zu 2024 und 2025 der Europäische Kommission
Nachdem die Gesamtinflation im Jahr 2023 10,9 % erreicht hatte, wird für 2024 ein deutlicher Rückgang auf 4,3 % und 2025 auf 4,2 % prognostiziert. Die Inflation ohne Energie und Lebensmittel dürfte 2024 über 4 % bleiben, da die Desinflation im Dienstleistungssektor angesichts großer Lohnerhöhungen nur sehr langsam voranschreitet. Im Vergleich zur Winterprognose wurde die projizierte Inflation für 2024 und 2025 nach unten korrigiert und spiegelt eine niedrigere Inflation im 1. Quartal 2024 und eine allmählichere Aufhebung der Energiepreise im 2. Halbjahr 2024 wider. Die Winterprognose ging von einer Einstellung der Maßnahmen zur Abmilderung der Auswirkungen hoher Energiepreise im Juli 2024 aus.
2023
Herbst 15.11.2023
Die HVPI-Inflation erreichte in Q1 2023 ihren Höchststand und wird 2023 auf 11,1 % sinken. Im Jahr 2024 wird die Inflation voraussichtlich auf 6,2 % zurückgehen. Die Projektion geht davon aus, dass die Maßnahmen zur Unterstützung des Energiesektors und der Null-Mehrwertsteuersatz für einige Lebensmittel Ende 2023 auslaufen und sich 2024 auf die Energie- und Lebensmittelpreise auswirken werden. Das starke Lohnwachstum wird den Preisdruck im Dienstleistungssektor während des gesamten Prognosehorizonts hochhalten. Für 2025 wird eine Inflationsrate von 3,8 % projiziert, die über dem Zielwert der Zentralbank liegt. Es wird davon ausgegangen, dass die Lockerung der Geldpolitik zu einem allmählichen Rückgang der Inflation im Jahr 2025 beitragen wird.
Sommer vom 11.09.2023
Im gesamten Jahr 2024 wird die Inflation laut Prognose voraussichtlich über dem Zentralbankziel von 2,5 % bleiben und für das Gesamtjahr 6,1 % erreichen. Die EU-Kommission erwartet, dass die Energiepreise im ersten Quartal 2024 steigen, da staatliche Energiemaßnahmen im Zusammenhang mit den Preisen für Strom, Gas, Kohle und Heizung auslaufen. Es wird erwartet, dass die neuen fiskalischen Maßnahmen und eine beträchtliche Erhöhung des Mindestlohns im Jahr 2024 den Kerninflationsdruck erhöhen werden.
Frühjahr
Die Vorhersage der Europäische Kommission für die Inflationsrate in Polen 2023 ist 11,7% und die Prognose für 2024 ist ein Rückgang auf 6,1% (Stand: 11.09.2023). Eine ähnliche Erwartung hat der Internationale Währungsfonds (IMF), der für 2023 11,9% und für 2024 für die Verbraucherpreise ein Plus von 6,1% erwartet. Der IMF rechnet für Polen 2025 mit einer Inflation von 4,1%, 2026 3,4%, 2027 mit 2,9% und schließlich für 2028 mit 2,5%.
Es wird erwartet, dass sich die polnische Wirtschaft stark verlangsamt und im Jahr 2023 um 0,5 % wächst. Dabei werden die Lagerbestände einen negativen Beitrag leisten und der reale private Konsum dürfte sinkt. Im Gegensatz sollten die Nettoexporte und die Investitionen wachsen. Das reale BIP schrumpfte im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 2,2 %, wird sich aber in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 voraussichtlich wieder erholen.
Die Prognose für die Inflation in Polen 2024: Die Verbraucherpreise werden voraussichtlich über dem Zentralbankziel von 2,5 % bleiben und für das Gesamtjahr 6,1 % erreichen. Es wird erwartet, dass die Energiepreise im ersten Quartal 2024 steigen, da staatliche Energiemaßnahmen im Zusammenhang mit den Preisen für Strom, Gas, Kohle und Heizung auslaufen. Es wird erwartet, dass die neuen fiskalischen Maßnahmen und eine beträchtliche Erhöhung des Mindestlohns im Jahr 2024 den Kerninflationsdruck erhöhen werden.
Prognose des Internationalen Währungsfonds, 2024, 2025, 2026, 2027 bis 2028
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Prognosen zur Inflation in Polen für die kommenden Jahre veröffentlicht. Für das Jahr 2023 wird eine Inflation von 11,90% erwartet, die bis 2024 auf 6,10% sinkt. Die Prognosen für die Folgejahre zeigen einen weiteren Rückgang: 4,10% im Jahr 2025, 3,40% im Jahr 2026, 2,90% im Jahr 2027 und schließlich 2,50% im Jahr 2028. Dies deutet auf eine allmähliche Stabilisierung der polnischen Wirtschaft hin. Allerdings würde Polen mit dieser Prognose auch langfristig das Inflationsziel der EZB mit annähernd 2% nicht erreicht.
Auch die schwächelnde Inlandsnachfrage und die hohen Zinsen dürften einen Abwärtsdruck auf die Inflation ausüben, insbesondere auf die Kerninflationskomponente. Dennoch dürfte die Inflation aufgrund des robusten Lohnwachstums und der verzögerten Weitergabe erhöhter Energiepreise an die Kerninflationskomponenten deutlich über dem Ziel der Zentralbank bleiben. Infolgedessen wird erwartet, dass sich die HVPI-Inflation nach 11,7 % im Jahr 2023 verlangsamt – aber hoch bleibt – und bei 6,0 % im Jahr 2024 liegt.
Weiter Informationen zum Land finden Sie hier über die Mehrwertsteuer in Polen und Euro Zloty Kurs Prognose
Zur Inflation finden Sie hier zu einzelnen Länder wie die Türkei, USA, Deutschland oder Europa.
Literatur und Quellangaben
Europäische Kommission Economic forecast for Poland. Text.
Polnische Nationalbank https://nbp.pl/