Zu den großen Notenbanken deren geldpolitische Entscheidungen die Börsen bewegen, zählt neben der Europäischen Notenbank und der US-Zentralbank auch die von Japan. Die Bank of Japan (BoJ) als japanische Zentralbank beschließt und setzt die Geldpolitik mit dem Ziel um, die Preisstabilität aufrechtzuerhalten. Preisstabilität ist für sie wichtig, weil sie die Grundlage für die wirtschaftliche Tätigkeit des Landes bildet. Die BoJ Sitzungen mit Zinsentscheid sind für 2025 in der Tabelle 1 unten angegeben. Noch etwas größere Aufmerksamkeit an den Finanzmärkte erzielen der jeweils nächste EZB-Zinsentscheid und die aktuell anstehende Fed-Sitzung.
Die Bank of Japan (BOJ) hat auf ihrer Sitzung am 20. September 2024 ihren Leitzins bei 0,25 % belassen, dem höchsten Stand seit 2008. Diese Entscheidung fällt in eine Phase, in der die BOJ ihre ultralockere Geldpolitik schrittweise normalisiert, um die Wirtschaft zu stabilisieren, ohne ihr zu schaden. Ökonomen erwarten jedoch eine weitere Zinserhöhung bis Ende des Jahres. Die BOJ geht davon aus, dass die japanische Wirtschaft über ihrem Potenzial wachsen wird, während die Kerninflation bis zum Geschäftsjahr 2025 ansteigen soll. Der Nikkei 225 blieb stabil, während der Yen unverändert blieb. Trotz der schwächeren wirtschaftlichen Erholung im zweiten Quartal plant die BOJ, ihre geldpolitische Unterstützung weiter zurückzufahren, da die Inflation kontinuierlich steigt und das Inflationsziel von 2 % in Reichweite ist.
Die nächste Sitzung der Bank of Japan findet am 18/19 Dezember 2024 statt. Am zweite Sitzungstag wird die Entscheidung über den Leitzinssatz bekannt gegeben.
Nächste BoJ Sitzung 19. Dezember 2024
Zinsentscheid 20. September 2024: keine Zinsänderung: Zinssatz bleibt bei „around 0,25%“
aktuelle Leitzinsen
Inhaltsverzeichnis
- 1 Aktuell
- 2 Sitzungen mit Zinsentscheid, Pressetermine Bank of Japan 2025
- 3 Sitzungen 2024
- 4 2023
- 4.1 Statement der BoJ zur September 2023 Sitzung
- 4.2 Juli 2923 Meeting
- 4.3 Zur Zinskurvensteuerung und den Richtlinien für den Ankauf von Vermögenswerten hat die Bank folgendes beschlossen:
- 4.4 Durchführung der Zinskurvenkontrolle (8:1-Mehrheitsbeschluss)
- 4.5 Januar und April 2023 Meeting – keine Leitzinsänderung
- 5 The big change Dezember 2022
- 6 Geldpolitik
- 7 Tabelle der BoJ Sitzungen 2023
- 8 BoJ Mitglieder
- 9 Presseerklärungen & Notes
Aktuell
Marktteilnehmer erwarten, dass die BOJ bei ihren geldpolitischen Sitzungen am 18. und 19. Dezember dieses Jahres oder am 23. und 24. Januar nächsten Jahres die Zinsen von 0,25 % auf 0,5 % anheben wird. Ueda äußerte sich jedoch gegenüber der Zeitung NIKEETAsia am 30. November 2024 vorsichtig zum Zeitpunkt und betonte, dass er die inländischen Lohnentwicklungen sowie die politische und wirtschaftliche Situation in den USA beobachten möchte.
20. September 2024: Auszug aus dem Protokoll zur Erklärung zur Geldpolitik:
„Bei der heute abgehaltenen geldpolitischen Sitzung hat der Policy Board der Bank of Japan einstimmig beschlossen, die folgende Leitlinie für Geldmarktgeschäfte für den Zeitraum zwischen den Sitzungen festzulegen: Die Bank wird den unbesicherten Tagesgeldsatz bei etwa 0,25 Prozent belassen.“
Sitzungen mit Zinsentscheid, Pressetermine Bank of Japan 2025
Die Bank of Japan wird im Jahr 2025 acht geldpolitische Sitzungen abhalten, um die Leitzinssätze und andere wichtige geldpolitische Maßnahmen zu beschließen (Tabelle 1). Diese Sitzungen finden zweitägig statt, wobei die geldpolitischen Entscheidungen stets am zweiten Sitzungstag verkündet werden. Zusätzlich werden an ausgewählten Terminen auch Wirtschaftsprognosen, sogenannte Outlook-Berichte, sowie die Protokolle der vorangegangenen Sitzungen veröffentlicht, um Transparenz und Einblicke in die Entscheidungsprozesse der Zentralbank zu gewähren.
Tab. 1: Bank of Japan Sitzungen mit Zinsentscheidungen 2025. Quelle: boj.or.jp
Geldpolitische Sitzungen | Outlook-Bericht | SitzungsProtokoll |
23./24. Januar | 24. Januar | 25. März |
18./19. März | 8. Mai | |
30. April./1. Mai | 1. Mai | 20. Juni |
16./17. Juni | – | 5. August |
30./31. Juli | 31. Juli | 25. September |
18./19. September | – | 5. November |
29./30. Oktober | 30. Oktober | 24. Dezember |
18./19 Dezember |
Die Treffen im Jahresablauf 2025
Die erste geldpolitische Sitzung des Jahres findet am 23. und 24. Januar statt. Am zweiten Sitzungstag, dem 24. Januar, wird die geldpolitische Entscheidung verkündet, begleitet von einem Outlook-Bericht. Das Sitzungsprotokoll dieser Sitzung wird erst am 25. März veröffentlicht. Die zweite Sitzung am 18. und 19. März konzentriert sich ausschließlich auf geldpolitische Entscheidungen. Hier erfolgt keine Veröffentlichung eines Outlook-Berichts, das Protokoll erscheint jedoch am 8. Mai.
Die dritte Sitzung am 30. April und 1. Mai beinhaltet eine geldpolitische Entscheidung am 1. Mai, begleitet von einem Outlook-Bericht. Das Sitzungsprotokoll wird einige Wochen später, am 20. Juni, veröffentlicht. Im Sommer folgen weitere wichtige Sitzungen: Am 16. und 17. Juni steht erneut eine geldpolitische Entscheidung im Mittelpunkt, deren Protokoll am 5. August erscheint. Am 30. und 31. Juli beschließt die BoJ ihre Maßnahmen am 31. Juli, begleitet von einem neuen Outlook-Bericht. Das Protokoll dieser Sitzung wird am 25. September veröffentlicht.
Im Herbst setzt die BoJ ihre geldpolitischen Beratungen mit einer Sitzung am 18. und 19. September fort. Hier liegt der Fokus auf geldpolitischen Entscheidungen, das zugehörige Protokoll wird am 5. November veröffentlicht. Die vorletzte Sitzung des Jahres am 29. und 30. Oktober bringt eine geldpolitische Entscheidung am 30. Oktober sowie die Veröffentlichung eines Outlook-Berichts. Das Protokoll dieser Sitzung erscheint am 24. Dezember, kurz vor Jahresende.
Sitzungen 2024
Wann treffen sich die Mitglieder der BoJ in 2024? In der Tabelle 2 sind die Daten angegeben, wobei jeweils der zweite Tag des Meetings mit der Pressekonferenz aufgeführt ist. Die erste Sitzung in 2024 findet am 22./23. Januar statt. Am 19. März 2024 erfolgt der zweite Zinsentscheid.
Tab. 2: BoJ Termine der Sitzungen in 2024
Datum |
23.01.2024 |
19.03.2024 |
26.04.2024 |
14.06.2024 |
31.07.2024 |
20.09.2024 |
31.10.2024 |
19.12.2024 |
Details
16. September 2024 Die Bank of Japan wird nach einer Reuters-Umfrage auf der geldpolitischen Sitzung diese Woche die Zinsen nicht erhöhen. Die befragten Ökonomen erwarten aber noch eine Anhebung bis Jahresende.
Im Vergleich zu einer Umfrage vom letzten Monat hat sich wenig geändert, wobei die Ergebnisse die Überzeugung der Analysten zeigen, dass die BOJ entschlossen ist, Jahrzehnte massiver geldpolitischer Anreize hinter sich zu lassen, während ihre globalen Kollegen, darunter die US-Notenbank, auf Zinssenkungen zusteuern.
Die mittlere Vorhersage für den Zinssatz bis Jahresende lag bei 0,50%, genauso wie in der letzten Umfrage.
Die Bank of Japan erklärte auf der Sitzung am 31. Juli 2024, dass die Realzinsen „deutlich negativ“ bleiben, und fügte hinzu, dass „lockere finanzielle Bedingungen die Wirtschaftstätigkeit weiterhin stark unterstützen werden“. Die Zentralbank prognostiziert, dass die Kerninflationsrate – bei der die Preise für frische Lebensmittel nicht berücksichtigt werden – bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024 2,5 % und für die Geschäftsjahre 2025 und 2026 „rund 2 %“ erreichen wird.
Die BOJ sagte, sie werde den Leitzins weiter anheben und den Grad der geldpolitischen Lockerung anpassen, vorausgesetzt, ihre Wirtschaftsprognose wird erfüllt.
Auf der Sitzung am 14. Juni 2024 wurden die Leitzinssätze unverändert gelassen (0 – 0,1%). Am 31. Juli wurde auf der Notenbanksitzung der Bank of Japan eine Anhebung des Leitzinssatzes auf „around 0,25%“ beschlossen. Darüber hinaus wurde der Fahrplan zur Kürzung des Anleihekaufprogramms skizziert.
Die Bank of the Japan hat auf ihrer Sitzung am 19. März 2024 erstmals seit 2007 den Leitzinssatz angehoben: Die Notenbank erhöhte ihren Leitzins von -0,1 % auf eine Spanne von 0 % bis 0,1 %. Die Löhne waren sprunghaft angestiegen und haben die Verbraucherpreise entsprechend erhöht. Anfang dieses Monats einigten sich Japans größte Unternehmen darauf, die Gehälter um 5,28 % anzuheben – die größte Lohnerhöhung seit mehr als drei Jahrzehnten.
Die BoJ schaffte außerdem ihre Politik der Zinskurvenkontrolle (Yield Curve Control (YCC) ) ab und markierte damit einen historischen Politikwechsel. Bisher kontrollierte sie durch den Kauf von japanischen Staatsanleihe, um die Zinssätze zu kontrollieren.
2023
Statement der BoJ zur September 2023 Sitzung
Die Japanische Notenbank hat den Leitzins unverändert bei -0,1% belassen. Das weitere Vorgehen ist in dem Statement zur Geldplitik beschrieben: „Erklärung zur Geldpolitik
1. Auf der heute abgehaltenen geldpolitischen Sitzung hat der Policy Board der Bank of Japan Folgendes beschlossen.
(1) Steuerung der Zinskurve
a) Die Bank beschloss einstimmig, die folgende Richtlinie für die Marktoperationen für den Übergangszeitraum festzulegen. Der kurzfristige Leitzins:
Die Bank wird einen Negativzinssatz von minus 0,1 Prozent auf die Policenguthaben auf Girokonten anwenden, die von Finanzinstituten bei der Bank geführt werden.
Der langfristige Zinssatz:
Die Bank wird eine notwendige Menge japanischer Staatsanleihen (JGBs) kaufen, ohne eine Obergrenze festzulegen, so dass die 10-jährigen JGB-Renditen bei etwa null Prozent bleiben.
b) Durchführung der Zinskurvenkontrolle (einstimmige Abstimmung)
Die Bank wird weiterhin zulassen, dass die Renditen 10-jähriger japanischer Staatsanleihen im Bereich von etwa plus und minus 0,5 Prozentpunkten vom Zielwert schwanken, während sie die Zinskurvenkontrolle mit größerer Flexibilität hinsichtlich der Ober- und Untergrenzen der Referenzspanne durchführen wird , nicht als starre Grenzen, in seinen Marktaktivitäten. Die Bank wird dies anbieten
10-jährige JGBs zu 1,0 Prozent an jedem Werktag über Festzinskaufgeschäfte erwerben, es sei denn, es ist sehr wahrscheinlich, dass keine Gebote abgegeben werden. 1 Um die Bildung einer Renditekurve zu fördern, die mit der oben genannten Richtlinie für Marktoperationen im Einklang steht, wird die Bank weiterhin umfangreiche JGB-Käufe durchführen und flexibel auf jede Laufzeit reagieren, indem sie beispielsweise den Umfang der JGB-Käufe erhöht und die Durchführung von Kaufgeschäften zu festen Zinssätzen und von Geldversorgungsgeschäften gegen gepoolte Sicherheiten.“
Juli 2923 Meeting
Die Bank of Japan hat zwar die Zinsen unangetastet gelassen, aber es wurde der Renditezielkorridor für die 10-jährigen Staatsanleihen geöffnet: Bei Erreichen der Rendite von 1,0% will die Boj Staatsanleihen kaufen. Der Japanischer Yen wertete daraufhin gegenüber dem Dollar und dem Euro auf.
Hier die Übersetzung des Statements zur Notenbanksitzung (Quelle: boj.or.jp)
„Auf der heute abgehaltenen geldpolitischen Sitzung hat der Policy Board der Bank of Japan beschlossen, die Steuerung der Zinskurve flexibler durchzuführen. Der Konjunktur- und Preisausblick vom Juli 2023 (Prognosebericht) zeigt, dass eine nachhaltige und stabile Erreichung des Preisstabilitätsziels von 2 Prozent, begleitet von Lohnerhöhungen, noch nicht in Sicht ist und die Bank daher geduldig mit der Geldpolitik fortfahren muss Lockerung im Rahmen der quantitativen und qualitativen geldpolitischen Lockerung (QQE) mit Zinskurvenkontrolle. In diesem Zusammenhang ist es unter Berücksichtigung der extrem hohen Unsicherheiten für die Wirtschaftstätigkeit und die Preise angebracht, dass die Bank die Nachhaltigkeit der geldpolitischen Lockerung im Rahmen des aktuellen Rahmens verbessert, indem sie die Steuerung der Zinskurve flexibler durchführt und flexibel auf Auf- und Abwärtsrisiken reagiert Auswirkungen auf die wirtschaftliche Aktivität und die Preise Japans haben.
Zur Zinskurvensteuerung und den Richtlinien für den Ankauf von Vermögenswerten hat die Bank folgendes beschlossen:
(1) Steuerung der Zinskurve
a) Die Bank beschloss einstimmig, die folgende Richtlinie für die Marktoperationen für den Übergangszeitraum festzulegen.
Der kurzfristige Leitzins:
Auf die Policenguthaben auf Girokonten von Finanzinstituten bei der Bank wird die Bank einen Negativzinssatz von minus 0,1 Prozent anwenden.
Der langfristige Zinssatz:
Die Bank wird eine notwendige Menge japanischer Staatsanleihen (JGBs) kaufen, ohne eine Obergrenze festzulegen, so dass die 10-jährigen JGB-Renditen bei rund null Prozent bleiben.
Durchführung der Zinskurvenkontrolle (8:1-Mehrheitsbeschluss)
Die Bank wird weiterhin zulassen, dass die Renditen 10-jähriger japanischer Staatsanleihen im Bereich von rund plus und minus 0,5 Prozentpunkten vom Zielniveau schwanken, während sie die Steuerung der Zinskurve mit größerer Flexibilität hinsichtlich der Ober- und Untergrenzen des Bereichs durchführen wird Referenzen, nicht als starre Grenzen, in seinen Marktaktivitäten. Die Bank bietet den Kauf 10-jähriger japanischer Staatsanleihen zu einem Kurs von 1,0 Prozent an jedem Geschäftstag im Rahmen von Kaufgeschäften mit festem Zinssatz an, es sei denn, es ist sehr wahrscheinlich, dass keine Gebote abgegeben werden.
Um die Bildung einer Renditekurve zu fördern, die mit der oben genannten Richtlinie für Marktoperationen im Einklang steht, wird die Bank weiterhin umfangreiche JGB-Käufe durchführen und für jede Laufzeit flexibel reagieren, indem sie beispielsweise den Umfang der JGB-Käufe erhöht Durchführung von Festzins-Kaufgeschäften und Geldbereitstellungsgeschäften gegen gepoolte Sicherheiten
Januar und April 2023 Meeting – keine Leitzinsänderung
Der Markt hatte zumindest eine Hoffnung auf eine positive Aussage zu einer künftigen Änderung der lockeren Geldpolitik. Fehlanzeige! Der Leitzins wurde weder auf der Sitzung am 18.01.2023, am 10.03.2023 und auch nicht am 27.04.2023 angetastet. Hier der Ausblick auf Wirtschaftstätigkeit und Preise (April 2023).
Dabei hatten viele Marktteilnehmer mit einer Änderung der lockeren Geldpolitik in Japan gerechnet. Denn die Sitzung im April 2023 hat unter Leitung des neuen Notenbankgouverneurs, Kazuo Uedas, stattgefunden.
The big change Dezember 2022
Auf ihrer Dezembersitzung hat die BoJ einen histroischen Schwenk vorgenommen. Als letzte der großen Notenbanken und erstmals seit 20 jahren hat die Notenbank den Zinskorridor für langlaufende Staatsanleihen um 0,25% angehoben. Die Pressemitteilung vom 20.12.2022 lautet (Ausschnitt):
„Auf der heutigen geldpolitischen Sitzung beschloss der Lenkungsausschuss der Bank of Japan, die Durchführung der Zinskurvenkontrolle zu ändern, um das Funktionieren des Marktes zu verbessern und eine glattere Bildung der gesamten Zinskurve zu fördern, während gleichzeitig die Akkommodation für die finanzielle Bedingungen (A. d. R.: gemeint ist der Leitzisn, der nicht verändert wurde) beibehalten wird.
Seit Frühjahr dieses Jahres hat die Volatilität an den ausländischen Finanz- und Kapitalmärkten zugenommen, was diese Märkte in Japan erheblich beeinträchtigt hat. Die Funktionsweise der Anleihemärkte hat sich verschlechtert, insbesondere im Hinblick auf die relativen Beziehungen zwischen den Zinssätzen von Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten und die Arbitragebeziehungen zwischen Kassa- und Terminmärkten. Renditen auf japanische Staatsanleihen (JGBs= Japanese Government Bond) sind Referenzzinssätze für Unternehmensanleiherenditen, Bankkreditzinsen und andere Finanzierungszinsen. Wenn diese Marktbedingungen andauern, könnte dies negative Auswirkungen auf die Finanzbedingungen wie die Emissionsbedingungen für Unternehmensanleihen haben. Die Bank geht davon aus, dass die heute beschlossenen Maßnahmen die Übertragung von geldpolitischen Lockerungseffekten, die im Rahmen der Zinskurvensteuerung entstehen, beispielsweise durch Unternehmensfinanzierungen, erleichtern werden. Die Bank wird bestrebt sein, das Preisstabilitätsziel zu erreichen, indem sie die Nachhaltigkeit der geldpolitischen Lockerung in diesem Rahmen durch die Umsetzung dieser Maßnahmen verbessert.
Zinskurvenkontrolle
Durchführung der Zinskurvenkontrolle Während die Zahl der JGB-Käufe* erheblich erhöht wird, wird die Bank die Schwankungsbreite der 10-jährigen JGB-Rendite gegenüber dem Zielniveau erweitern: von etwa plus bis minus 0,25 Prozentpunkten auf etwa plus bis minus 0,5 Prozentpunkte. Die Bank wird anbieten, 10-jährige JGBs zu 0,5 Prozent an jedem Geschäftstag durch Ankaufgeschäfte mit festem Zinssatz zu kaufen, es sei denn, es wird sehr wahrscheinlich, dass keine Gebote abgegeben werden. Um die Bildung einer Renditekurve zu fördern, die mit der oben genannten Richtlinie für Marktoperationen übereinstimmt, wird die Bank für jede Laufzeit schnell reagieren, indem sie die Anzahl der JGB-Käufe noch mehr erhöht und Festzins-Kaufoperationen durchführt.“
*Die Bank wird heute einen „Vierteljährlichen Zeitplan für endgültige Käufe japanischer Staatsanleihen (kompetitive Auktionsmethode)“ veröffentlichen, in dem der Betrag der monatlichen JGB-Käufe von 7,3 Billionen Yen auf etwa 9 Billionen Yen erhöht wird
Geldpolitik
Bei der Umsetzung der Geldpolitik beeinflusst die Bank die Zinsbildung zum Zwecke der Währungs- und Währungskontrolle mit Hilfe ihrer operativen Instrumente wie Geldmarktgeschäften.
Der Yen hat in den letzten Monaten stark gegenüber dem US-Dollar und dem Euro abgewertet. Der Grund ist die unterschiedliche Zinspolitik der 3 Notenbanken. Die EZB und die FED haben die Leitzinsen bereits deutlich angehoben, die BoJ bleibt passiv und belässt die Zinsen auf dem aktuell niedrigen Niveau. Das schwächt den Yen. Umrechnungen können mit unserm JPY Euro Umrechner leicht online erfolgen.
Die Grundhaltung für die Geldpolitik wird vom Policy Board auf den Monetary Policy Meetings (MPMs) festgelegt. In MPMs erörtert der Policy Board die wirtschaftliche und finanzielle Situation, beschließt die Leitlinien für Geldmarktgeschäfte und die geldpolitische Haltung der Bank für die unmittelbare Zukunft und gibt Entscheidungen unmittelbar nach der betreffenden Sitzung bekannt. Auf der Grundlage dieser Richtlinie legt die Bank die Höhe der täglichen Geldmarktgeschäfte fest, wählt Arten von operativen Instrumenten aus und stellt Mittel auf dem Markt bereit und nimmt diese auf.
Tabelle der BoJ Sitzungen 2023
In 2023 geht es mit weitgehend ähnlichen Terminen wie in 2022 mit den Notenbanksitzungen weiter (Tabelle 3). Die erste BoJ-Sitzung startet am 18 Januar 2023.
Tab. 3: BoJ Termine der Meetings in 2023
Datum |
18.01.2023 |
10.03.2023 |
27.04.2023 |
15.06.2023 |
27.07.2023 |
21.09.2023 |
30.10.2023 |
18.12.2023 |
BoJ Mitglieder
Die stimmberechtigten Mitglieder der Bank of Japan sind:
KURODA Haruhiko, Chairman (Governor)
AMAMIYA Masayoshi (Deputy Governor)
WAKATABE Masazumi (Deputy Governor)
ADACHI Seiji
NAKAMURA Toyoaki
NOGUCHI Asahi
NAKAGAWA Junko
TAKATA Hajime
TAMURA Naok
BoJ Meetings 2022
In der Tabelle 4 sind die Termine der Notenbank für 2022 angegeben.
Tab. 4: BoJ Sitzung Termine 2022
Datum |
18.01.2022 |
18.03.2022 |
28.04.2022 |
17.06.2022 |
21.07.2022 |
22.09.2022 |
28.10.2022 |
02.11.2022 |
23.12.2022 |
Termine 2019
02.08.2019 | Meeting on June 19 and 20, 2019 |
25.06.2019 | Meeting on April 24 and 25, 2019 |
08.05.2019 | Meeting on March 14 and 15, 2019 |
20.05.2019 | Meeting on January 22 and 23, 2019 |
BoJ Sitzung 2018
BoJ Meetings 2018 | |
Januar | 22 – 23.01.2018 |
März | 08 – 09.03.2018 |
April | 26 – 27.04.2018 |
Mai | 01 – 02.05.2018 |
Juni | 14 – 15.06.2018 |
Juli | 30 – 31.07.2018 |
September | 18 – 19.09.2018 |
Oktober | 30 – 31.11.2018 |
Dezember | 19 – 20.12.2018 |
Quelle: BOJ 2018
BoJ Sitzungen + Pressetermine 2017
30/31.01.2017 Ausblick ökonomische Entwicklung, Preise
15/16.03.2017
26/27.04.2017 Ausblick ökonomische Entwicklung, Preise
15/16.062017
19/20.07.2017 Ausblick ökonomische Entwicklung, Preise
20/21.09.2017
30/31.10.2017 Ausblick ökonomische Entwicklung, Preise
20/21.12.2017
Quelle: BOJ 2017
Presseerklärungen & Notes
07.02.2023 Die Regierung von Premierminister Fumio Kishida hat am Dienstag den Akademiker und Ökonomen Kazuo Ueda zum neuen Gouverneur der Bank of Japan ernannt, wobei globale Finanzführer und Ökonomen seinen Auftritt vor einer parlamentarischen Anhörung, die noch in diesem Monat stattfinden könnte, genau beobachten werden. Quelle: japantimes.co.jp
Die BoJ hat auf der Oktober Sitzung 2019 den Zinssatz unverändert gelassen und geht davon aus, dass „dass die kurz- und langfristigen Zinssätze auf dem niedrigeren Niveau ihres derzeitigen Standes bleiben „.
Meeting 19.09.2019, freie Übersetzung
Auf der heutigen geldpolitischen BoJ Sitzung (Monetary Policy Meeting, MPM) hat das Policy Board der Bank of Japan Folgendes beschlossen:
(1) Zinskurvensteuerung
Die Bank hat mit einer Mehrheit von 7: 2 die folgende Leitlinie für Marktoperationen bis zur nächsten Sitzung beschlossen (Im Falle eines raschen Anstiegs der Renditen wird die Bank unverzüglich und angemessen japanische Staatsanleihen beschaffen):
Kurzfristiger Leitzins: Die Bank wendet einen negativen Zinssatz von minus 0,1 Prozent auf die Leitzinsguthaben auf Girokonten an, die von Finanzinstituten bei der Bank gehalten werden.
Langfristiger Zinssatz: Die Bank wird japanische Staatsanleihen (JGBs) kaufen, so dass der 10-jährige JGB-Ertrag bei etwa null Prozent bleibt. Dabei können sich die Renditen in gewissem Maße nach oben und unten bewegen.
Richtlinien für den Kauf von Vermögenswerten
Im Hinblick auf andere als JGB-Käufe hat die Bank einstimmig beschlossen, die folgenden Richtlinien festzulegen.
- Die Bank wird Exchange Traded Funds (ETFs) und Japan Real Estate Investment Trusts (J-REITs) erwerben und ihre ausstehenden Beträge werden sich in jährlichen Schritten von jeweils etwa 6 Billionen Yen und etwa 90 Milliarden Yen erhöhen. Um die Risikoprämien für die Preise von Vermögenswerten in angemessener Weise zu senken, kann die Bank die Anzahl der Käufe in Abhängigkeit von den Marktbedingungen erhöhen oder verringern.
- B) Für CP- und Unternehmensanleihen wird die Bank ihre ausstehenden Beträge bei etwa 2,2 Billionen Yen bzw. etwa 3,2 Billionen Yen halten.
Japans Inflationsrate (VPI) stagniert
Japans Wirtschaft befindet sich in einem moderaten Wachstumstrend, wobei ein positiver Zyklus von Einnahmen zu Ausgaben zu verzeichnen ist, obwohl Exporte, Produktion und Geschäftsklima durch die Abschwächung der überseeischen Volkswirtschaften beeinträchtigt wurden. In dieser Situation zeigten die Exporte eine gewisse Schwäche. Auf der anderen Seite haben die Unternehmensgewinne bei insgesamt hohen Niveaus weiter zugenommen. Der private Verbrauch hat moderat zugenommen, wenn auch mit Fluktuationen vor dem Hintergrund einer stetigen Verbesserung der Beschäftigungs- und Einkommenssituation. Die Wohnungsinvestitionen und die öffentlichen Investitionen blieben mehr oder weniger unverändert. Die Industrieproduktion war jedoch aufgrund der gestiegenen Inlandsnachfrage mehr oder weniger schwach. Die Änderungsrate des Verbraucherpreisindex (VPI) liegt im Jahresvergleich bei rund 0,5 Prozent. Die Inflationserwartungen haben sich mehr oder weniger nicht verändert. Die Inflationsrate liegt damit deutlich unter dem von der BoJ angestrebten Wert von 2,0%