Inflation im Euroraum 2023 Die Europäische Zentralbank ist für die Geldpolitik in der gesamten EU verantwortlich. Die Entwicklung der Verbraucherpreise beeinflussen die Entscheidungen der EZB Zinsentscheide ganz besonders. Die Notenbank muss aber auf die Trends in allen EU-Ländern achten. Deshalb ist die aktuelle Inflation in Deutschland nur eine unter vielen, die Berücksichtigung findet.
Eurostat berechnet die Inflation in der EU aus den Inflationsraten der Mitgliedsländer nach einem Wichtungsschema. Veröffentlicht wird der HVPI als die Inflation Europa für den gesamten Euroraum (Eurozone). Achtung: Die Inflationsrate für die Europäische Union und dem Euroraum sind nicht identisch! Im Juni 2024 lagen die Verbraucherpreise im Euroraum 2,6% über denen vom Vorjahresmonat, im Mai waren es 2,6%. Aus der Abbildung 1 wird deutlich, dass sich die Verbraucherpreise in den letzten 5 Monaten nur wenig verändert haben. Von einem deutlichen Inflationsrückgang kann nicht mehr gesprochen werden. Die mittleren Inflations-Prognosen für den Euroraum liegen 2024 bei 2,5% und 2025 bei 2,2%.
Statistik 2023: Die Jahresinflation im Euroraum beträgt 2023 5,5%, der Median 5,5%. Die Standardabweichung ist 2,1.

 Aktuelle Inflation im Euroraum (HVPI) Juni 2024 2,5%% (Mai 2024 2,6%, April 2,4%, März 2,4%, Dezember 2023 2,9%, 2022 = 9,2%)
Inflationsrate Juli 2024 Bloomberg Consensus 2,4%

Inflation in Europa 2022 – 2024

Der Finanzmarkt erwartet mit Spannung, wie sich die Verbraucherpreise im Euroraum in 2024 und die Inflation in den USA entwickeln werden. Einig sind sich die meisten Analysten und Ökonomen, dass der Gipfel der Inflation in 2022 erreicht wurde. Die Frage ist: wie stark gehen die Inflationsraten in 2024 zurück. Die Abbildung 1 zeigt die Entwicklung in den letzten 2 Jahren. Die Abnahme der Verbraucherpreisänderungen scheint sich in 2023 als Trend fortzusetzen.

In der Abbildung 1 sind die Änderung der Verbraucherpreise nach Monaten dargestellt.

Inflationsrate im Euroraum 2022 und 2023

Abb. 1: Inflation (HVPI) im Euroraum in 2022 – 2024. Quelle: ec.europa.eu/eurostat

Die Inflation lag im Januar 2022 bei 5,1% und zeigte in den darauffolgenden Monaten einen deutlichen Anstieg. Im März erreichte sie 7,4% und stieg bis Mai weiter auf 8,1%. Mitte 2022: Zwischen Juni und Oktober 2022 erfuhr die Inflation einen signifikanten Anstieg, wobei sie von 8,6% auf 10,6% kletterte. Dieser Anstieg könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie z.B. eine Erholung der Wirtschaft nach der COVID-19-Pandemie, gestiegene Energiepreise oder Lieferkettenprobleme, die zu einem Anstieg der Produktionskosten führen. Ende 2022: Ab November 2022 ist eine Änderung der Tendenz zu bemerken. Der HVPI sank von 10,1% im November auf 9,2% im Dezember. Das zeigt eine Abschwächung der Inflation gegen Ende des Jahres.

 2023

Die Inflation begann das Jahr 2023 mit 8,6% und erlebte dann einen weiteren leichten Rückgang auf 8,5% im Februar. Ab März 2023 sind deutlichere Rückgänge zu beobachten. Innerhalb von drei Monaten fiel der HVPI von 6,9% auf 5,5% (März bis Juni). Diese relative Beruhigung könnte auf eine Stabilisierung der Wirtschaft, Anpassungen der Geldpolitik oder eine Besserung der Lieferketten zurückzuführen sein. Juli bis September 2023: Die Inflation sank weiter, wobei der HVPI von 5,3% im Juli auf 4,3% im September fiel, was auf eine anhaltende Entspannung der Inflationsdynamik hindeutet. Nach einem Rückgang im Oktober auf 2,9% und 2,4% im November ging es dann zum Jahresende im Dezember 2023 wieder auf 2,9% hinauf.

Hohe Dynamik

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass im betrachteten Zeitraum Anfang 2022 eine Phase stark steigender Inflation stattfand, die bis Oktober 2022 andauerte. Von November 2022 bis September 2023 wurde eine gegenläufige Entwicklung mit fallenden Inflationsraten beobachtet. Dies könnte auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen sein, einschließlich wirtschaftlicher, politischer und globaler Ereignisse sowie geldpolitische Maßnahmen.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Interpretation der Inflationsdaten und der zugrunde liegenden Ursachen komplex ist und im Kontext globaler und regionaler wirtschaftlicher Entwicklungen, politischer Maßnahmen und anderer relevanter Faktoren betrachtet werden sollte. Ein tieferer Einblick in die genauen Ursachen und Zusammenhänge würde eine umfassendere Analyse unter Einbeziehung weiterer Wirtschaftsindikatoren und -berichte erfordern.

In der Tabelle 1 sind die aktuellen Inflationsdaten veröffentlicht.

Tab. 1: Inflationsrate im Euroraum 2023 und Datum der Veröffentlichung. Quelle: ec.europa.eu

Monat in 2023 EU-Inflation 2023 Schnellschätzung Datum der Veröffentlichung
Januar 8,6% 31.01.2023
Februar 8,5% 01.03.2023
März 6,9% 31.03.2023
April 7,0% 28.04.2023
Mai 6,1% 31.05.2023
Juni 5,5% 29.06.2023
Juli 5,3% 28.07.2023
August 5,2% 30.08.2023
September 4,3% 28.09.2023
Oktober 2,9% 30.10.2023
November 2,4% 29.11.2023
Dezember 2,9% 04.01.2024

Tabelle zu den Inflationsraten für die EU, den Euroraum und den Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) 2023

In der Tabelle 2 sind monatliche Inflationsdaten der EU-Länder angegeben. Die Variabilität der Verbraucherpreise ist zwischen den Ländern groß. Die vorgelegte Tabelle zeigt die Entwicklung des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) in verschiedenen EU-Ländern von Dezember 2022 bis September 2023. Die Daten geben einen Überblick über die Inflation in den jeweiligen Ländern.

Höhere Inflation: Einige Länder haben durchweg höhere Inflationsraten im Beobachtungszeitraum. Hierzu gehören besonders Lettland und Litauen mit Spitzenwerten von über 20% Ende 2022 und Anfang 2023. Auch Ungarn weist mit Werten von 25% Ende 2022 eine sehr hohe Inflation auf. In diesen Ländern war der Rückgang der Inflation im Jahresverlauf jedoch auch deutlich spürbar, insbesondere in Lettland und Litauen, wo die Raten von Spitzenwerten von über 20% auf Werte um 3-4% im September 2023 sanken. Dies deutet auf eine mögliche wirtschaftliche Stabilisierung oder erfolgreiche wirtschaftspolitische Maßnahmen hin.

Tab. 2: Inflationsdaten der EU-Länder 2023. Quelle: ec.europa.eu

Land 2022-12 2023-01 2023-02 2023-03 2023-04 2023-05 2023-06 2023-07 2023-08 2023-09
Belgien 10,2 7,4 5,4 4,9 3,3 2,7 1,6 1,7 2,4 0,7
Bulgarien 14,3 14,3 13,7 12,1 10,3 8,6 7,5 7,8 7,5 :
Tschechien 16,8 19,1 18,4 16,5 14,3 12,5 11,2 10,2 10,1 :
Dänemark 9,6 8,4 8,3 7,3 5,6 2,9 2,4 3,2 2,3 :
Deutschland 9,6 9,2 9,3 7,8 7,6 6,3 6,8 6,5 6,4 4,3
Estland 17,5 18,6 17,8 15,6 13,2 11,2 9,0 6,2 4,3 4,0
Irland 8,2 7,5 8,1 7,0 6,3 5,4 4,8 4,6 4,9 5,0
Griechenland 7,6 7,3 6,5 5,4 4,5 4,1 2,8 3,5 3,5 2,4
Spanien 5,5 5,9 6,0 3,1 3,8 2,9 1,6 2,1 2,4 3,2
Frankreich 6,7 7,0 7,3 6,7 6,9 6,0 5,3 5,1 5,7 5,6
Kroatien 12,7 12,5 11,7 10,5 8,9 8,3 8,3 8,0 8,4 7,3
Italien 12,3 10,7 9,8 8,1 8,6 8,0 6,7 6,3 5,5 5,7
Zypern 7,6 6,8 6,7 6,1 3,9 3,6 2,8 2,4 3,1 4,2
Lettland 20,7 21,4 20,1 17,2 15,0 12,3 8,1 6,6 5,6 3,5
Litauen 20,0 18,5 17,2 15,2 13,3 10,7 8,2 7,2 6,4 4,1
Luxemburg 6,2 5,8 4,8 2,9 2,7 2,0 1,0 2,0 3,5 3,4
Ungarn 25,0 26,2 25,8 25,6 24,4 21,9 19,9 17,5 14,2 :
Malta 7,3 6,8 7,0 7,1 6,4 6,3 6,2 5,6 5,0 4,8
Niederlande 11,0 8,4 8,9 4,5 5,8 6,8 6,4 5,3 3,4 -0,3
Österreich 10,5 11,6 11,0 9,2 9,4 8,7 7,8 7,0 7,5 5,8
Polen 15,3 15,9 17,2 15,2 14,0 12,5 11,0 10,3 9,5 :
Portugal 9,8 8,6 8,6 8,0 6,9 5,4 4,7 4,3 5,3 4,8
Rumänien 14,1 13,4 13,4 12,2 10,4 9,6 9,3 8,9 9,3 :
Slowenien 10,8 9,9 9,4 10,4 9,2 8,1 6,6 5,7 6,1 7,1
Slowakei 15,0 15,1 15,4 14,8 14,0 12,3 11,3 10,3 9,6 8,9
Finnland 8,8 7,9 8,0 6,7 6,3 5,0 4,1 4,2 3,1 3,0
Schweden 10,8 9,6 9,7 8,1 7,7 6,7 6,3 6,3 4,5 :

Moderate bis niedrige Inflation

Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien verzeichneten eine moderate Inflationsrate, die im Jahresverlauf von knapp 10% auf Werte zwischen 4-6% sank. Spanien und Griechenland hatten im Vergleich dazu durchweg niedrigere Inflationsraten, die im Laufe des Jahres weiter abnahmen.

Negative Inflation: Ein besonderer Fall ist die Niederlande, die im September 2023 eine negative Inflationsrate von -0,3% aufwies. Dies kann auf eine mögliche Deflation hindeuten, bei der die Preise tatsächlich fallen.

Allgemeine Trends: Ein Großteil der EU-Länder erlebte einen Höhepunkt der Inflation Ende 2022 oder Anfang 2023, gefolgt von einem allgemeinen Rückgang im Laufe des Jahres. Dies könnte auf gemeinsame wirtschaftliche Faktoren oder politische Maßnahmen auf EU-Ebene hindeuten. Es ist jedoch auch zu beachten, dass einige Länder wie Tschechien und Rumänien am Ende des Beobachtungszeitraums noch immer hohe Inflationsraten aufwiesen, ohne einen deutlichen Abwärtstrend.

Zusammenfassung: Im Großen und Ganzen variiert die Inflation in den EU-Ländern erheblich, wobei einige Länder deutlich höhere Raten erleben als andere. Der Trend für den Großteil der EU scheint jedoch eine Spitze Ende 2022 oder Anfang 2023 zu sein, gefolgt von einem allgemeinen Rückgang. Trotz dieses Rückgangs bleiben in einigen Ländern hohe Inflationsraten bestehen, was auf anhaltende wirtschaftliche Herausforderungen hindeutet. Das Auftreten einer negativen Inflation in den Niederlanden ist ebenfalls bemerkenswert und könnte auf größere wirtschaftliche Probleme in diesem speziellen Land hindeuten.

EU-Inflationsrate 2022 – Jahresdurchschnitt, Statistik

In 2022 erreichtet die Inflation im Oktober mit 10,6% den Höchstwert. Die Jahresinflation (Mittelwert) 2023 betrug 8,4%, der Median war 8,8% und die Standardabweichung 1,67%. In der Tabelle 3 sind die Daten zur Abbildung 1 für 2022 angegeben.

Tab. 3: Inflation in Europa 2022. Quelle: ec.europa.eu/

Jahr 2022 EU-Inflation in %
Januar 5,1
Februar 5,9
März 7,4
April 7,4
Mai 8,1
Juni 8,6
Juli 8,9
August 9,1
September 9,9
Oktober 10,6
November 10,1
Dezember 9,2

10.11.2022 ECB Consumer Expectations Survey results – September 2022:

Die wahrgenommene Inflation ist in den letzten 12 Monaten weiter gestiegen, wobei die Medianrate nun bei 8,1 % liegt. Die Inflationserwartungen blieben deutlich unter der wahrgenommenen Inflationsrate der Vergangenheit, insbesondere im mittelfristigen Horizont von drei Jahren. Die mittleren Inflationserwartungen für die nächsten 12 Monate stiegen von 5,0 % auf 5,1 %, während die Inflationserwartungen für drei Jahre unverändert bei 3,0 % blieben. Die Unsicherheit über die Inflation in den kommenden 12 Monaten ging im September leicht zurück, blieb aber deutlich über dem Niveau, das vor Beginn des Krieges in der Ukraine vorherrschte. Die Inflationswahrnehmungen und -erwartungen der Verbraucher waren in allen Einkommensgruppen eng aufeinander abgestimmt, während jüngere Befragte (18-34 Jahre) weiterhin niedrigere Inflationswahrnehmungen und -erwartungen abgaben als ältere Befragte (55-70 Jahre).

Historische Inflationsraten

In der EU oder dem Euroraum wird die Änderung der Verbraucherpreise als HVPI dargestellt. In der Tabelle 4 sind die HVPI jährliche Daten (Durchschnittindex) angegeben. Quelle: https://ec.europa.eu/eurostat/

Tab. 4: Inflation Europäische Union – 27 Länder (ab 2020), HVPI – jährliche Veränderungsraten

Jahr EU-Inflation (HVPI in %)
2012 2,6
2013 1,3
2014 0,4
2015 0,1
2016 0,2
2017 1,6
2018 1,8
2019 1,4
2020 0,7
2021 2,9
2022 8,4

EU 2007 bis 2011

Findet eine Entwertung des Geldes statt, spricht man von Inflation. Konzeptionell geschieht dies dann, wenn sich die Geldmenge ausdehnt, die Gütermenge jedoch nicht: die Anzahl der Geldeinheiten pro Gütereinheit nimmt zu, eine Geldeinheit ist damit weniger wert. Güter werden teurer. Die Inflationsrate wird in Prozent angegeben und anhand eines standardisierten Warenkorbes gemessen – in der EU ist dies der “Harmonisierte Verbraucherpreisindex”, HVPI, der für alle EU-Länder gleich ist und aus einem repräsentativen Mix aus Waren und Dienstleistungen besteht. Dadurch lassen sich die gemessenen Werte verschiedener Länder besser vergleichen.

Die jährliche Inflationsrate betrug in der Europäischen Union zwischen 2007 und 2011 durchschnittlich 2.24 Prozent, in den Mitgliedsländern der Euro-Zone war sie mit durchschnittlich 1.98 Prozent geringfügig niedriger – ein Beweis für den Erfolg der Europäischen Zentralbank, die ein offizielles Inflationsziel von “nahe, aber unter zwei Prozent” ausweist, was dem Ziel der Preisstabilität gerecht wird. Auffallend ist die starke Abweichung im Jahre 2009. Hier betrug die Inflationsrate lediglich 0.3 Prozent (Euro-Zone) bzw. 1 Prozent (EU-27). Grund ist die internationale Finanzkrise bzw. deren Nachwirkungen.

Prognosen Inflation Europa/Euroraum 2024 – 2026

Wie sehen die Vorhersagen für die Entwicklung der Verbraucherpreise in den kommenden Jahren aus?

EZB gesamtwirtschaftliche Projektion

Die EZB erstellt 4mal jährlich eine gesamtwirtschaftliche Projektion, die auch die Inflation umfasst. In der Abbildung 2 ist die Prognose von Juni 2024 angegeben. Laut der EZB-Prognose wird die HVPI-Inflation im Euroraum in 2024 2,5%, 2025 2,2% und in 2026 2,1% betragen. Für 2024 wird nur mit einer geringen Abnahme gerechnet, da steigende Energiepreise den Preisrückgang bei Nahrungsmittel teilweise kompensieren.

Inflation im Euroraum. Prognose der EZB

Abb. 2: Prognose zur Inflation im Euroraum. Quelle: EZB gesamtwirtschaftliche Projektionen, Stand 6/2024

EZB Survey of Monetary Analysts (SMA)

Die Prognose der EZB-Survey of Monetary Analysts zur Inflation im Euroraum, gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HICP), zeigt eine allmähliche Stabilisierung der Inflationsraten in den kommenden Jahren (Tabelle 5). Für das dritte und vierte Quartal 2024 wird eine Inflationsrate von jeweils 2,3% erwartet. Diese Werte spiegeln die Bemühungen der EZB wider, die Inflation auf ein moderates Niveau zu bringen, das nahe bei 2% liegt.

Tab. 5: Prognose der Survey of Monetary Analysts für die EU-Inflation 2023. Angegeben ist der Median in Prozent. Datenquelle: ecb.europa.eu. Daten angepasst.

Quartal Jahr Inflation [%]
3Q 2024 2,30
4Q 2024 2,30
1Q 2025 2,20
2Q 2025 2,10
3Q 2025 2,00
4Q 2025 2,00
1Q 2026 2,00
2Q 2026 2,00
3Q 2026 2,00
4Q 2026 2,00
1Q 2027 2,00
2Q 2027 2,00
3Q 2027 2,00
4Q 2027 2,00
> 2028 2,00

Im ersten Quartal 2025 wird ein leichter Rückgang auf 2,2% prognostiziert, gefolgt von weiteren Rückgängen auf 2,1% im zweiten Quartal und 2,0% in den letzten beiden Quartalen des Jahres 2025. Diese Abwärtsbewegung deutet darauf hin, dass die geldpolitischen Maßnahmen der EZB beginnen, die Inflation effektiv zu steuern, indem sie die Nachfrage dämpfen und die Preisstabilität fördern.

Ab dem ersten Quartal 2026 wird eine stabile Inflationsrate von 2,0% erwartet, die bis Ende 2027 und darüber hinaus anhält

Zusammenfassend zeigt die Prognose der EZB-Survey of Monetary Analysts eine vorsichtige, aber stetige Annäherung der Inflationsrate an das Ziel von 2,0%. Dies unterstreicht die Wirksamkeit der geldpolitischen Strategien der EZB und das Vertrauen der Analysten in die langfristige Preisstabilität im Euroraum.

Finanzmarktteilnehmer

In der Tabelle 5.a. sind die Vorhersagen verschiedener Institute angegeben

Tab. 5a: Prognosen zur Inflationsrate in Europa/Euroraum 2024 – 2025

Organisation Prognose Datum Prognose 2024 [%] Prognose 2025 [%] Prognose 2026 [%]
Commerzbank 01.04.2024 2,5 3,0
DekaBank 05.05.2024 2,4 2,3
Erste Group 17.05.2024 2,4 2,1
Europäische Kommission 15.05.2024 2,5 2,1
HeLaBa 17.05.2024 2,6 2,5
ING 15.05.2024 2,5 2,1 2,2
LBBW 07.05.2024 2,2 2,1
Raiffeisen Bank International 17.05.2024 2,6 1,9
Sachverständigenrat 15.05.2024 2,4 2,1

Die Prognosen verschiedener Marktteilnehmer zur Inflation im Euroraum für die Jahre 2024 und 2025 zeigen eine Bandbreite von Erwartungen, die wichtige Einblicke in die Einschätzungen der wirtschaftlichen Entwicklungen in dieser Region bieten. Eine detaillierte Analyse dieser Prognosen, einschließlich statistischer Auswertungen, ermöglicht ein besseres Verständnis der Trends und Unterschiede zwischen den einzelnen Vorhersagen.

Für das Jahr 2024 bewegen sich die Inflationsprognosen zwischen 2,2% und 2,6%. Die niedrigste Prognose stammt von der LBBW mit 2,2%, während die höchsten Vorhersagen von der HeLaBa und der Raiffeisen Bank International mit jeweils 2,6% kommen. Die meisten Vorhersagen liegen bei 2,4% oder 2,5%, was auf eine gewisse Einigkeit über eine moderate Inflation hinweist.

Im Jahr 2025 sind die Prognosen etwas differenzierter und reichen von 1,9% bis 3,0%. Die Raiffeisen Bank International erwartet mit 1,9% die niedrigste Inflation, während die Commerzbank mit 3,0% die höchste Prognose abgibt. Die Mehrheit der Prognosen liegt bei 2,1%, was darauf hindeutet, dass viele Marktteilnehmer eine Rückkehr zu stabileren Inflationsraten erwarten.

Statistische Auswertung

Jahr 2024

Mittelwert: Der Durchschnitt der Prognosen für 2024 liegt bei 2,5%.
Minimum: Die niedrigste Prognose beträgt 2,2% (LBBW).
Maximum: Die höchste Prognose beträgt 2,6% (HeLaBa und Raiffeisen Bank International).
Spannweite: Die Spannweite der Prognosen für 2024 beträgt 0,4 %punkte.

Jahr 2025

Mittelwert: Der Durchschnitt der Prognosen für 2025 liegt bei 2,2%.
Minimum: Die niedrigste Prognose beträgt 1,9% (Raiffeisen Bank International).
Maximum: Die höchste Prognose beträgt 3,0% (Commerzbank).
Spannweite: Die Spannweite der Prognosen für 2025 beträgt 1,1 %punkte.

Interpretation der Trends

Die Prognosen für 2024 deuten auf eine leichte Inflationserhöhung im Vergleich zum gegenwärtigen Niveau hin, wobei die meisten Marktteilnehmer eine Inflationsrate zwischen 2,4% und 2,5% erwarten. Dies könnte auf eine moderate wirtschaftliche Erholung und eine Stabilisierung nach den jüngsten wirtschaftlichen Turbulenzen hindeuten.

Für 2025 ist eine größere Varianz in den Prognosen erkennbar, was auf Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung hinweist. Während einige Marktteilnehmer eine weiter sinkende Inflation erwarten, deuten andere auf eine anhaltende oder sogar steigende Inflation hin. Diese Unterschiede könnten durch verschiedene Annahmen über die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, globale wirtschaftliche Bedingungen und spezifische regionale wirtschaftliche Entwicklungen erklärt werden.

Insgesamt spiegeln die Prognosen die Erwartungen einer moderaten Inflation wider, wobei jedoch die Unsicherheiten für das Jahr 2025 deutlicher hervortreten. Die statistische Analyse zeigt, dass die Marktteilnehmer im Jahr 2024 relativ einheitlich in ihren Vorhersagen sind, während für 2025 eine größere Bandbreite und damit eine höhere Unsicherheit besteht.

Literatur und Quellangaben

Erste Group

Europäische Kommission Prognosen

LBBW

Sachverständigenrat Mai 2024

The ECB Survey of Monetary Analysts (SMA), December 2022, Aggregated Results. Text hier

News

12.01.2023 EZB Umfrage (Quelle: ecb.europa.eu):
“Der anhaltende Anstieg der wahrgenommenen Inflation in den vorangegangenen 12 Monaten kam zum Stillstand, wobei die Medianrate bei 9,9 % blieb. Die Inflationserwartungen blieben deutlich unter der wahrgenommenen Inflationsrate der Vergangenheit, insbesondere im mittelfristigen Horizont von drei Jahren.

The ECB Survey of Monetary Analysts (SMA), December 2022, Aggregated Results

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