Der Singapur Dollar ist die Währung des südostasiatischen Stadtstaates Singapur. Das flächenmäßig kleinste Land der Region ist eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Nach ISO 4217 lautet das standardmäßige Währungskürzel für den Singapur-Dollar SGD. Auch Abkürzungen wie S$ sind geläufig. Ein Singapur-Dollar besteht aus 100 Cent. Lediglich das Monetary Authority of Singapore  (MAS), welches die Funktion die Prägungshoheit 2002 vom „Board of Commissioners of Currency, Singapore“ (BCCS) übernommen hat, ist befugt, Banknoten und Münzen in der Landeswährung herauszugeben. Anleger konnten mit dem Währungspaar Singapur Dollar Euro als Deviseninvestment in 2021 eine Rendite von rund 2% erzielen.

Der SGD wird von der Monetary Authority of Singapore überwacht. Hierfür nutzt die MAS einen Korb mit anderen Währungen, dessen genaue Zusammensetzung jedoch unbekannt ist, um Spekulationen mit dem Singapur Dollar zu verhindern. Anleger können beispielsweise bei der Consorsbank oder der SBroker ein SGD Dollar Konto eröffnen, um mit der Währung zu spekulieren.

SGD

Der SGD gilt als frei handelbare Währung, auch wenn die MAS in den letzten Monaten starken Einfluss auf den Währungskurs genommen hat. Der Singapur Dollar ist im Verhältnis 1:1 an den Brunei-Dollar geknüpft. Geldscheine und Münzen beider Währungen gelten auch im anderen Land als gültiges Zahlungsmittel. Die Koppelung der beiden Währungen geht auf eine Währungsunion zwischen Singapur, Malaysia und Brunei zurück, die zwischen 1965 und 1967 Bestand hatte. Differenzen sorgten allerdings für den Bruch der Währungsunion, sodass die drei Länder ihre eigenen nationalen Währungen realisierten. Diese waren jedoch fix auf Grundlage des Currency Interchangability Arrangement gebunden, sodass die drei Währungen auch im jeweils anderen Staat akzeptiert wurden. Als das Bretton-Woods-System abgeschafft wurde, trat Malaysia aus dem CIA aus, sodass heute nur noch zwischen Brunei- und Singapur Dollar Parität herrscht.

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Singapurs Wirtschaft

Singapur ist eines der besten Beispiele von den Entwicklungsmöglichkeiten von Schwellenländern. Innerhalb nur weniger Jahrzehnte gelang es dem Tigerstaat, seine Bruttoinlandsprodukt hauptsächlich durch Industrie (26 %) und Dienstleistungen (69 %) zu erwirtschaften. Dass der Südostasiatische Staat dennoch zu einem der wohlhabendsten Ländern der Welt gehört, liegt auch an seiner strategisch günstigen Lage. Auch heute noch ist der Hafen des Stadtstaates einer der größten Umschlagplätze. Ebenfalls hervorragend ausgebaut ist das Banken- und Finanzzentrum des Landes. Zudem ist Singapur das führende Devisenzentrum Asiens. Singapur nimmt somit in der asiatischen Wirtschaft eine bedeutende Rolle ein und kann in seiner Bedeutung für Südostasien kaum überschätzt werden.

Die wichtigsten Wirtschaftsbereiche sind Elektroindustrie, ölverarbeitende Industrie, Schiffsreparatur und Maschinen und Ausrüstungsgegenstände für den Ölbohrbereich. Singapur hat es sich zudem zum Ziel gesetzt, die führende Kraft für Biotechnologie und Pharmazie in Asien zu werden und baut diesen Wirtschafts- und Forschungsbereich stetig weiter aus. Auch Halbleiter- und IT-Technologien zählen zu den Spitzentechnologien, in denen Singapur eine mitbestimmende Rolle einnehmen möchte. Singapur hat außer Granit keinerlei Rohstoffvorkommen. Auch die Landwirtschaft macht nur etwa  1 % des BIP aus.

Der industrielle Bereich teilt sich hauptsächlich zwischen multinationalen Konzernen und einigen einheimischen Unternehmen auf, die in enger Beziehung zu der Regierung stehen und deswegen auch „Government-Linked Companies (GLCs)“ genannt werden. Sie sind vor allem in den Bereichen Energieversorgung, Transport, Telekommunikation und Medien präsent.

Wohnungsmarkt

Singapur verfügt über eine außergewöhnlich international orientierte und liberale Wirtschaft. Lediglich der Wohnungsmarkt wird von der Regierung stark reglementiert. Das Land engagiert sich in der WTO, ASEAN, APEC, ASEM für eine weitere Liberalisierung und Marktöffnung. Zudem hat es Freihandelsabkommen mit Australien, China, Costa Rica, der EFTA, den Golf-Staaten, Jordanien, Indien, Japan, Neuseeland, Panama, Peru, Südkorea und den USA beschlossen. Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit der EU wurden im Oktober 2014 erfolgreich beendet.

Obwohl Singapur eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt hat, ist die Bevölkerung in den letzten 15 Jahren um beinahe 30 Prozent gewachsen. Obwohl der Arbeitsmarkt mit dieser rasanten Entwicklung mithalten konnte, ist der Ausbau der Infrastrukturen noch nicht ausreichend fortgeschritten, um die starke Migration abzufedern. Auch deswegen behandelt Singapur das Thema Migration inzwischen etwas strenger.

Import und Export

Mit einer durchschnittlichen Rate von weniger als einem Prozent bietet Singapur außergewöhnlich niedrige Zölle. Ungefähr 96 Prozent aller Importwaren sind zollfrei. Ausnahmen bilden Alkoholika, Tabakwaren und Benzin. Nur sehr wenige Waren erfordern Importlizenzen und das Zollverfahren gilt ohnehin als unkompliziert.

Als problematisch gestaltet sich die Wasserversorgung des Landes. Singapur ist auf Wasserimporte angewiesen, die hauptsächlich von Malaysia geliefert und in Singapur aufbereitet werden. Die Wasserversorgung wurde von Malaysia bis 2016 vertraglich garantiert.

Singapurs Wirtschaft ist stark exportlastig. Das Gesamt-Außenhandelsvolumen betrug im Jahr 2013 rund 594 Mrd. Euro. Die Devisenreserven beliefen sich im gleichen Jahr auf rund 210 Mrd. Euro. Wichtigste Handelspartner sind China, Malaysia, EU, USA, Indonesien, Hongkong, Taiwan und Südkorea.

Schlüsseldaten der Wirtschaft für das Jahr 2020 von Singapur

Veränderung des realen BIP % zum Vorjahr -5,4
Bruttoinlandsprodukt, lauf. Preise Mrd. USD 340,0
BIP je Einwohner, lauf. Preise USD 59.795
BIP je Einwohner, KKP 1 USD 98.526
Budgetsaldo des Staates % des BIP -8,9
Gesamteinnahmen des Staates % des BIP 17,6
Gesamtausgaben des Staates % des BIP 26,5
Steuerquote % des BIP 13,2
Der Mehrwertsteuersatz beträgt 7%.
Inflationsrate (Veränderung des Preisindex) % zum Vorjahr -0,2 (Quelle: imf.org)

2021

Sowohl die Import- als auch die Exportpreisindizes stiegen im September 2021 gegenüber August 2021 um 1,7 %, hauptsächlich aufgrund der höheren Ölpreise. Ohne Öl fiel der Importpreisindex um 0,2%, während der Exportpreisindex um 0,6% stieg.
Die Preisindizes für in Singapur hergestellte Produkte und die inländischen Angebotspreise stiegen im September 2021 gegenüber dem Vormonat um 1,1 % bzw. 2,4 %, hauptsächlich aufgrund der höheren Ölpreise. Ohne Öl stiegen die Indizes um 0,3% bzw. 0,6% Quelle: www.singstat.gov.sg/publications/economy/

Welche Faktoren beeinflussen den Kurs des Singapur Dollar Euro Paares?

Singapurs Wirtschaft ist aufgrund der großen Abhängigkeit von Exporten stark von der Entwicklung der Weltkonjunktur abhängig. Vor allem die US-amerikanische, europäische und chinesische Konjunktur hat erheblichen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum des Tigerstaates. Aufgrund des hohen Anteils an ölverarbeitender Industrie hat der Ölpreis ebenfalls große Auswirkungen auf den Kurs des Singapur Dollars.

Eine besondere Herausforderung für Singapur stellt zudem der wirtschaftliche Aufschwung Chinas dar. Zusätzlich werden die anderen ASEAN-Länder zunehmend wettbewerbsfähig, sodass Singapur seine Wirtschaft strukturell anpassen muss. Die Politik Singapurs reagierte darauf mit der Neuausrichtung auf Spitzentechnologien und plant, die Produktivität weiter zu erhöhen.

Das Wirtschaftswachstum betrug im Jahr 2021 geschätzte 7%. Vor allem der Privatkonsum ging deutlich zurück, sodass die MAS eine Deflation für möglich hält. 2022 geht die Regierung Singapurs erneut von einem Wachstum um die 7% Prozent aus.

Die erste offizielle Prognose für 2022 liegt in diesem Jahr bei etwa 7 %, teilte das Ministerium für Handel und Industrie am 24.11.2021 mit, was die Auswirkungen der Lockerung der Pandemiebeschränkungen und einer sich stabilisierenden Weltwirtschaft widerspiegelt.
Unterdessen vergleicht die offizielle Prognose für 2022 am Mittwoch in einer Bloomberg-Umfrage unter Ökonomen eine durchschnittliche Wachstumsprognose von 4%.

Zentralbank von Singapur (MAS)

Die Zentralbank von Singapur (MAS) hat Ende Januar 2015 ihre Geldpolitik überraschend gelockert, um die niedrige Inflation zu stärken. Der Kursanstieg des Singapur-Dollars gegenüber ausländische Devisen soll gebremst werden. Dafür nutzt die MAS keine Senkung des Leitzins, sondern will die Wechselkurse beeinflussen. Grund für diesen Schritt waren die fallenden Verbraucherpreise in den vorangegangenen Quartalen. Gegenüber dem US Dollar besteht für den SGD Dollar kein Aufwertungspotential.

Bereits im November 2014 hatten Singapur und China sich darauf geeignet, den direkten Devisentausch zwischen dem chinesischen Yuan und dem Singapur-Dollar zuzulassen. Davor musste der Währungstausch über einen Zwischenschritt über den US-Dollar vorgenommen werden.  Nun entfallen bis zu fünf Prozent der Transaktionskosten pro Währungstausch. Bereits zuvor galt Singapur als eine der ersten Offshore-Drehscheiben für den Handel des chinesischen Yuan.

Die Inflationsrate betrug im Oktober 2021 1,5%.

Namibia Dollar

Kanadischer Dollar