Im Grunde ist der Begriff Zinsüberschuss selbsterklärend. Eine Bank vergibt Kredite auf der einen Seite und generiert damit Zinserträge. Auf der anderen Seite zahlt sie ihren Kunden auf deren Einlagen Sparzinsen, aber auch auf selbst ausgegebene Anleihen Zinsen. Solange ein Kreditinstitut durch die Kreditvergabe mehr Geld einnimmt, als es auf der Kundenseite an Zinsen zahlen muss, sollte seine Welt in Ordnung sein.

Zinsüberschuss dient als Kennziffer zur Rentabilitätsberechnung

In der Bilanz eine wichtige Größe: der Zinsüberschuss Der Zinsüberschuss ist jedoch nicht nur ein schlichtes Ergebnis aus einem Teil der Geschäftstätigkeit einer Bank, sondern gibt auch einen Rückschluss auf die Profitabilität eines Geldhauses. Deswegen ist dieser Posten in der Bilanz einer jeden Bank auch von besonderer Bedeutung: Die Zinsmarge stellt die Relation zwischen Zinsüberschuss und Bilanzsumme dar. Verändert sich eine dieser beiden Größen, während die andere stabil bleibt, führt dies zu einer Veränderung der Zinsmarge.

Eine Erhöhung der Zinsmarge bedeutet keineswegs, dass sich die Zinserträge erhöht haben. Diese können durchaus identisch mit der Höhe in einem anderen Vergleichszeitraum sein. Vielmehr kann auch eine Verringerung der Bilanzsumme Ursache für die Veränderung sein. Um den Zinsüberschuss zu ermitteln, genügt es jedoch nicht, einfach nur die vereinnahmten Zinsen den gezahlten Zinsen gegenüberzustellen. Diese Position beinhaltet alle Aufwendungen und Erträge, die aus allen Finanzgeschäften resultieren. Dazu zählt auch die Gewinnabführung an andere Unternehmen oder die Ausschüttung von Dividenden fremder Unternehmen.

Zinsberechnung wesentlicher Bestandteil der Bankbilanz

Zinsen spielen bei der Bilanzierung einer Bank eine besondere Rolle. In der Gewinn- und Verlust-Rechnung nehmen sie daher einen besonderen Platz ein und müssen detailliert ausgewiesen werden. Dies bedeutet, dass eine Aufstellung nach Herkunftart erfolgen muss.

Der Zinsüberschuss kann auf zwei Arten generiert werden. Um Kredite ausreichen zu können, benötigen Banken eine Refinanzierungsmöglichkeit. Diese bietet sich zum einen durch die Hereinnahme von Kundengeldern (Tagesgeld, Festgeld) , zum anderen durch die Aufnahme von Geldern am Geld- und Kapitalmarkt. Es ist also ein Rechenexempel für den Controllingbereich einer Bank, welche Kapitalaufnahme in Relation zu den Zinserträgen die höhere Marge, also den größeren Zinsüberschuss, bietet.

Im Rahmen der massiven staatlichen Stützungen für die Banken in der jüngeren Vergangenheit konnten Banken, die sich unter den Rettungsschirm flüchteten, auf diese Weise eine sehr günstige Refinanzierung finden, die, wenn nicht über niedrige Darlehenszinsen an die Kunden weitergegeben, eine Erhöhung des Zinsüberschusses mit sich brachte.

Für die Banken sind künftige Veränderungen von Zinsen wichtig. Unsere Seite Zinsentwicklung Prognose 2025 gibt einen Ausblick.

Literatur

Schierenbeck H., 2002: Abweichungsanalyse im Zinsüberschuss-Budget. In: Ertragsorientiertes Bankmanagement. Link.